60 gemeinsame Ehejahre erlebt

Beständig wie ein Diamant: Inge und Horst Hägele feiern Diamant-Hochzeit

bei Georg Kost

Beständig wie ein Diamant: Inge und Horst Hägele feiern Diamant-Hochzeit. Foto: infopress24.de

UNTERREICHENBACH, 29.08.2024 (rsr) – Wenn es ein Rezept für die langjährige Verbundenheit von Inge und Horst Hägele gibt, dann ist es ihre uneingeschränkte positive Lebenseinstellung als Basis ihre mittlerweile 60 Jahre andauernden Ehejahre.
Am heutigen Donnerstag feiert das Ehepaar in Unterreichenbach-Kapfenhardt Diamant-Hochzeit.
Ein seltenes und zugleich besonderes Ereignis, das sich durch tiefe Verbundenheit der Diamant-Jubilare auszeichnet. Das Paar erlebte Höhen und Tiefen, die von Humor und vielen Interessen sowie Gemeinsamkeiten getragen waren. Beide sind in Pforzheim aufgewachsen, wobei Inge Hägele, bedingt durch die Kriegswirren in Bauschlott das Licht der Welt erblickte.
Noch bevor sich das Paar kennenlernte, legte Inge Hägele als Tochter von Max und Lina Brodbeck, ihre Ausbildung zur staatlich geprüften Hauswirtschaftlerin ab. Eine Lehre bei der ehemaligen Schmuck und Uhren Fabrik Emil Werner zur Kabinettangestellten und Steinfräulein, einem heute ausgestorbenen Beruf, folgte.
Horst Hägele widmete sich nach der Mittleren Reife und Abitur am Abendgymnasium von 1961 bis 1964 dem Studium für Kunst und Grafikdesign an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim.

Irgendwann dazwischen, es war das Jahr 1962, haben sich Inge Brodbeck und Horst Hägele mit 18 Jahren in der Tanzschule Kehle in der Berliner Straße in Pforzheim kennen und lieben gelernt.
Schon zwei Jahre nach dem gemeinsamen Kennenlernen wurde am 29. August 1964 in Pforzheim geheiratet. Zwei Kinder wurden dem Paar geschenkt. Sohn Thomas kam 1965 und Tochter Cornelia ein Jahr später zur Welt. Zwei Enkelkinder komplettieren zwischenzeitlich das Familienglück.

Mit der Geburt der Kinder widmete sich Inge Hägele fortan der Familie, in deren Mittelpunkt die Erziehung der Kinder stand. Eine Rückkehr in den Beruf war so schnell nicht mehr möglich, denn erst mit vier Jahren wurden seinerzeit Mädchen und Jungen im Kindergarten aufgenommen und das auch nur, wenn man Glück hatte, wie sich Inge und Horst Hägele erinnern.
Und so verstrichen die ersten zehn gemeinsamen Jahre, in klassischer Rollenverteilung, Heutzutage sei das wohl kaum mehr denkbar, meint Horst Hägele, der von 1968 bis 1973 als Leiter der Abteilung Grafik und Bildbearbeitung bei der Firma Meyle und Müller in Pforzheim, für den Lebensunterhalt der Familie sorgte.

Inge Hägele arbeitete nach der Erziehung der Kinder in einem renommierten Pforzheimer Kinderfachgeschäft.
Im April 1973 gründete Horst Hägele, zusammen mit zwei Partnern die Firma HWS Werbestudio Pforzheim. Obendrein war Horst Hägele als Geschäftsführer in den nachfolgenden Jahren in weiteren Marketing und Werbeagenturen tätig, die europaweit agierten und vorwiegend Großunternehmen betreuten.

Im Beruf stark eingebunden und viel auf Reisen, musste meine Ehefrau in dieser Zeit schon sehr viel aushalten, erinnert sich Horst Hägele, umso mehr sei Verlässlichkeit in einer Ehe so wichtig.
Weniger Egoismus, gegenseitige Akzeptanz und Unterstützung sei wohl das Erfolgsrezept für den langen gemeinsamen Weg gewesen, sagen beide von sich. Eigenschaften die das Ehepaar bei der jungen Generation heute vermisst.
Wir haben uns immer gut verstanden, waren uns immer einig, waren selten unterschiedlicher Meinung, egal ob geschäftlich oder privat, haben auch den gleichen Geschmack, Streitigkeiten kennen wir nicht. Es sei wichtig, eine gemeinsame Basis zu haben, wozu auch jede Menge Humor gehört, ergänzen Inge und Horst Hägele.

Ein sehr einschneidendes Erlebnis durchlebte die Familie im Jahr 2015.
Ein Einbruch führte dazu, dass man das Haus im Pforzheimer Stadtteil Hohenwart,  wo man ab 1975 lebte, aufgab.
Wir fühlten uns in diesem Haus nicht mehr wohl, so Inge Hägele. Nach einigen Jahren in Grunbach hat das Ehepaar in Unterreichenbach/Kapfenhardt ab 2019 eine neue Heimat gefunden.
Doch besonders Inge Hägele hat auch nach den vielen Jahren immer noch etwas Heimweh an den ehemaligen Wohnort, wie sie erwähnt. Kein Wunder, Inge war in Hohenwart eine Institution ergänzt ihr Mann, wo sie von 1994 bis 2015 ehrenamtlich für die evangelische Kirche, vorwiegend in der Altenbetreuung arbeitete.

Wann immer es die Zeit erlaubte, waren beide sportlich auf dem Tennis- oder Golfplatz aktiv. Darüber hinaus war Horst Hägele in vielen Verbänden und Vereinen tätig. Für den Lions Club Wildbad, wo Horst Hägele seit 1992 Mitglied ist, ist er aktuell als Zonenbeauftragter für die Organisation von Lehrerfortbildungsseminaren „Lions Quest“ in der Region Nordschwarzwald zuständig.
Gemeinsames Reisen, die schöne Wohngegend in ruhiger Lage und das gute Klima in Kapfenhardt sowie die Kochkünste von Inge Hägele haben das Diamant-Ehepaar jung und aktiv gehalten.
Heute nun wird im Familienkreis gefeiert, zuhause wahrscheinlich. Was soll ich in der Wirtschaft, meine Frau kocht, doch besser sagt Horst Hägele, was das alte Sprichwort „Liebe geht durch den Magen“ unterstreicht. „Das schönste Kompliment sei immer noch: Es hat wieder geschmeckt, das sei das schönste“, ergänzt Inge Hägele lachend.