
Fasent pur war beim Fasnetsumzug in Neuhausen angesagt, da musste sich sogar der Fotograf in Acht nehmen. Foto © Georg Kost
NEUHAUSEN, 02.03.2025 (rsr) – In Neuhausen wurde am Sonntag, bei Kaiserwetter wieder ordentlich der Narrenstab geschwungen – und zwar so heftig, dass sogar die Gartenzwerge am Straßenrand vor Schreck ihre Zipfelmützen gerade rückten. Tausende Besucher, Groß und Klein, viele bunt verkleidet, säumten die Straßen der Narrenhochburg, um den Fasnetsumzug beim „Hau Hu“ hautnah mitzuerleben.
Die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, ließen sich von der Vielfalt der Hästräger, ihrem närrischen Treiben und ihrem sprühenden Frohsinn anstecken. Der Gaudiwurm durch die Straßen der Jubiläumsgemeinde Neuhausen war ein großes buntes Spektakel zwischen Tradition und neuem modernen Fasnetskult. Vor allem die Hexen trieben ihren Schabernack.
Während die Kinder sich am Bonbonregen erfreuten, freuten sich die Erwachsenen über das eine oder andere Schnäpschen.
Konfetti und Stroh allerdings waren verboten – genauso wie offenes Feuer und schlechte Laune -jedoch hielten sich längst nicht alle daran. Die Sicherheitsvorkehrungen waren so hoch wie ein Hexenbesen bei Rückenwind: Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Security-Mitarbeiter sorgten dafür, dass Umzugsteilnehmer und Besucher den fröhlichen Ausnahmezustand genießen konnten.
Schon Stunden vor dem offiziellen Umzugsbeginn verwandelte sich das Partydorf vor der Monbachhalle in eine einzige fröhliche Konfettikanone. Und spätestens als das Hau-Hu Discoteam, die Tanzmariechen und die Hau Hu Gardemädchen samt Elferrat den „Narrenlindwurm“ in Bewegung setzten, gab es für die Zuschauer kein Halten mehr.
68 Teilnehmergruppen sorgten dafür, dass die gute Laune nicht einmal kurz die Kurve kratzte.



Ein besonderes Highlight war der Besuch der Tiefenbronner Gemmingen-Hexen. Obwohl im Nachbardorf beim TCV zeitgleich der Bär steppte, lenkten sie ihren Hexenbesen kurzerhand nach Neuhausen um.
Der Grund? Hau-Hu Prinz Maximilian I. ist Zunftmitglied der Gemmingen-Hexen, und so ließ man es sich natürlich nicht nehmen, ihm und seiner Prinzessin Nina II. die Ehre zu erweisen. Stolz wie Bolle marschierten sie also beim Hau Hu, begleitet von den original Neuhausener Bietschellen, dort, wo Prinzessin Nina II. ihre närrische Heimat hat.
Was folgte war ein buntes Potpourri aus schaurig-schönen Hexen, Teufeln und Dämonen aus dem ganzen Schwabenland, allesamt von Hau Hu Ehrenpräsident Hartmut Lutz anmoderiert. Dabei machte er selbst dem besten Stand-up-Comedian Konkurrenz – nur eben in närrisch.



Zünfte aus Heimsheim, Wimsheim, Calw, Althengstett, Darmsheim, Herrenberg, Flacht und Neubulach, aber auch aus Schömberg, Pforzheim und dem Enzkreis mischten sich unter die Hau-Hu-Gruppen.
Diese waren vertreten durch das Hau Hu Kinderprinzenpaar Luisa I. (Dörwang) und Mika II. (Scheitzel), den Monster Clan, die Sonntagsläufer, die Monbachtrolle, Vogelscheuchen, Wikinger, Gemminger, D´Jonge Hexe, Mac Deoch, die Grenzwächter und traditionell den Hau Hu Zwiebelkuchenwagen. Für die musikalische Untermalung sorgten unteranderem der Musikverein Neuhausen, die 1. Bietjer Schdroosefetza Guggis, Guggenmusiker aus Herrenberg und die Leutrum-Garde aus Würm. Einige Besucher hätten sich wohl noch ein paar mehr Takte gewünscht, aber bei der ausgelassenen Stimmung fiel das gar nicht weiter ins Gewicht.
Nach dem Umzug, der sich kurz vor der Monbachhalle allmählich auflöste – aber nur, um später im Partydorf wieder voll aufzudrehen – wurde noch bis spät in den Abend hinein gefeiert.
Hau Hu Neuhausen hat mal wieder gezeigt: Hier wird die Fasnet nicht nur gefeiert – hier lebt sie, lacht sie und wenn’s sein muss, tanzt sie sogar auf dem Tisch. Und das nicht nur im Jubiläumsjahr! < Fotogalerie >