Trinkwasserbedarf nimmt seit einigen Jahren wieder zu

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 22.07.2022 (pm) – Jede Bürgerin und jeder Bürger im Land benötigte 2019 durchschnittlich rund 125 Liter Leitungswasser am Tag. Zum Vergleich: Der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch entsprach damit mehr als 12 aneinander gereihten gängigen 10-Liter-Gießkannen. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg zur Entwicklung des Pro-Kopf-Verbrauchs weiter mitteilt, nahm der Verbrauch seit Anfang der 2010er-Jahre wieder zu, nachdem er zwischen 1991 und 2010 von rund 140 Liter auf 115 gefallen war.
Da zudem die Bevölkerung wächst, speisen die öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen wieder merklich mehr Trinkwasser in das Netz ein. So lag die Wasserabgabe an Letztverbraucher 2019 um rund 3,5 Prozent über der Abgabe von 2016.

Das Verbundsystem aus lokalen Wasserversorgern und den Gruppen- und Fernversorgern, die das gewonnene Wasser über mehr oder minder große Entfernungen an die lokalen Versorger weiterleiten, ist dabei für die Trinkwasserversorgung im Land zunehmend wichtiger. Der Anteil der Gruppen- und Fernversorger an der gesamten Wassergewinnung in Baden-Württemberg stieg von rund einem Drittel zu Beginn der Aufzeichnungen in den 1960er-Jahren auf nunmehr 55 Prozent im Jahr 2019 an. Angesichts mancherorts nachlassender Quellschüttungen und fallender Grundwasserpegel kann eine Vernetzung mit anderen Wasserversorgern die ortsnahe Wassergewinnung ergänzen.

Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weiter mitteilt, kommt der tägliche Pro-Kopf-Wasserbedarf im Land dem Bundesdurchschnitt von 128 Liter nahe. Am deutlichsten unterschritten 2019 Thüringen mit 94 und Sachsen mit 97 Liter den Bundesdurchschnitt.