Tag der Daseinsvorsorge am 23. Juni 2021

bei Georg Kost

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BÖBLINGEN, 20.06.2021 (pm) – Am 23. Juni 2021 findet bundesweit der 5. Tag der Daseinsvorsorge statt. An diesem Tag stellen kommunale Unternehmen deutschlandweit ihre diesbezüglichen Leistungen vor. Im Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Böblingen arbeiten über 400 Mitarbeitende 365 Tage im Jahr dafür, dass Rest- und Biomüll zuverlässig an der Haustür abgeholt wird oder die Bürgerinnen und Bürger ihre Wertstoffe für eine hochwertige Verwertung bei den Wertstoffhöfen abgeben können.

„Im Alltag werden die Leistungen der Daseinsvorsorge oft als selbstverständlich wahrgenommen“, so Martin Wuttke, Erster Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs im Landkreis Böblingen. „Sie funktioniert jeden Tag, bei Wind und Wetter, darauf können sich die Menschen in Landkreis verlassen.“ Im Landkreis Böblingen leert ein Müllwerker im Schnitt täglich 700 Behälter. Im Sommer werden dabei bei der Biotonnenleerung beispielsweise bis zu 30 Tonnen Gewicht pro Tag bewegt – rd. 106.000 Haushalte besitzen eine Biotonne.

Zudem stellt die Corona-Pandemie den Böblinger Abfallwirtschaftsbetrieb seit über einem Jahr vor große Herausforderungen. Um die Einsatzfähigkeit der Müllabfuhr zu gewährleisten, erfolgte eine Aufteilung der Müllwerker in drei getrennte Schichten mit Unterbringung an getrennten Standorten. „In unserem Landkreis mit starker Wirtschaftskraft hatten wir im vergangenen Jahr viele Firmen, die ihre Mitarbeitenden immer wieder in Kurzarbeit schicken mussten oder Bürotätigkeiten ins Homeoffice verlagerten. So wurde zuhause auch renoviert und aufgeräumt, was auf den Wertstoffhöfen sehr spürbar war.“ Zeitweise sei man mit dem Abladen und Kassieren unter den erschwerten Bedingungen kaum hinterher gekommen. „Vor allem in den ersten Monaten der Pandemie musste der Publikumsverkehr auf manchen Höfen am Einfahrtstor geregelt werden.“ Auch der deutlich gestiegene Onlinehandel mit dem zugehörigen Verpackungsmüll oder nach Hause geliefertes Essen führte insgesamt zu deutlich gestiegenen Anliefermengen auf den Wertstoffhöfen.

„Trotz allem mussten wir in der Pandemie keine Dienstleistung einschränken und keine einzige Entsorgungseinrichtung schließen“, verweist Martin Wuttke mit Stolz auf den Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Man habe im Gegenteil die Öffnungszeiten bei zwei Wertstoffhöfen sogar erweitert, um den Besucherstrom besser zu verteilen. „Den Kolleginnen und Kollegen gebührt großer Respekt und ein herzliches Dankeschön. Sie sind bei jedem Wetter im Einsatz können nicht ins Homeoffice wechseln.“ Der Tag der Daseinsvorsorge gebe hier ausdrücklich den Anlass, diese Leistung in den Blick zu rücken, so der Erste Werkleiter. Auch von der Bevölkerung hat der Abfallwirtschaftsbetrieb in diesen Zeiten viel Anerkennung für seine Arbeit unter erschwerten Bedingungen erhalten – viele Bürgerinnen und Bürger zeigten sich solidarisch und hatten Verständnis für längere Wartezeiten oder die Abstandsregelungen.

„Klimawandel, Demografie und Digitalisierung fordern die Daseinsvorsorge heraus: Wir müssen handeln, damit Daseinsvorsorge auch in Zukunft immer und überall sicher und bezahlbar bleibt und gleichzeitig Klimaschutz gelingt“, unterstreicht Wuttke die Rolle der kommunalen Unternehmen. Dafür brauche es weiterhin gute, verlässliche und vor allem belastbare Rahmenbedingungen aus derr Politik für die Kommunalwirtschaft. „Denn die Umsetzung aller Veränderungen und Anpassungen findet immer nur vor Ort statt“, so Martin Wuttke.

Über den Tag der Daseinsvorsorge
Der Tag der Daseinsvorsorge findet jedes Jahr am 23. Juni statt. Deutschlandweit zeigen kommunale Unternehmen an diesem Tag ihre Leistungen der Daseinsvorsorge – von Energie- und Wasserversorgung, über Abwasser- und Abfallentsorgung bis hin zum Ausbau von Glasfaser. International ist der Tag als „Public Service Day“ bekannt und wird von den Vereinten Nationen ausgerufen. Der Tag der Daseinsvorsorge wird in Deutschland vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) koordiniert.