Start in den Beruf für 23 Nachwuchskräfte

Landrat Bastian Rosenau begrüßt die neuen Auszubildenden

bei Georg Kost

Landrat Bastian Rosenau (r) und Ausbildungsleiter Michael Fink (ll begrüßten die jungen Menschen, die im Landratsamt ihre Ausbildung begonnen haben. Foto: LRA Enzkreis; Sabine Burkard

ENZKREIS, 05.09. 2023 (enz) – 23 junge Menschen – 13 Frauen und zehn Männer – haben beim Enzkreis ihre Ausbildung begonnen. „Sie sind in mehrfacher Hinsicht ein außergewöhnlicher Jahrgang“, sagte Landrat Bastian Rosenau, als er die neuen Azubis im Landratsamt begrüßte: „Zum einen haben wir noch nie so viele Auszubildende in einem Jahr eingestellt, zum anderen ist der Männeranteil so hoch wie nie zuvor.“ Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren 16 Azubis gestartet, darunter lediglich vier Männer.

„Ich freue mich sehr, dass Sie sich für den Enzkreis entschieden, haben“, betonte der Landrat und zeigte sich überzeugt, „dass Sie das in zwei, drei Jahren auch sagen werden – dann, wenn Sie Ihre Ausbildung erfolgreich beendet haben.“ Das Landratsamt stehe für eine anerkannt gute, fundierte und umfassende Ausbildung. „Es ist kein Zufall, dass unsere Azubis bei den Prüfungen regelmäßig im vorderen Drittel landen“, sagte Rosenau – und fügte schmunzelnd hinzu: „Aber ich will Sie nicht gleich in Ihrer ersten Arbeitswoche unnötig unter Druck setzen.“
Allerdings sei klar, dass die Verwaltung gute Nachwuchskräfte mit Motivation und Engagement auch dringend benötige. „Die Herausforderungen werden mehr, nicht weniger. Und glaubt man jüngsten Umfragen, dann denken nicht wenige Bürgerinnen und Bürger, dass der Staat überfordert ist.“ Das treffe aus seiner Sicht jedoch nur auf einige wenige Bereiche zu; insgesamt seien die Verwaltungen in Deutschland durchaus gut aufgestellt und leistungsfähig. „Aber immer mehr und immer komplexere Aufgaben, die wir uns so auch nicht ausgesucht haben, kosten einfach Zeit und Personal.“
In Krisenzeiten wie Corona, Ukraine-Krieg und Klimawandel werde zudem deutlich, wie wichtig eine gut funktionierende Verwaltung sei. „Diese Themen werden Ihnen bei uns immer wieder begegnen, weil die Landkreise ganz entscheidende Funktionen im bundesdeutschen Staatsaufbau haben.“

„Uns ist es wichtig, dass Sie gut ankommen!“ „Der sogenannte Onboarding-Prozess wird bei uns immer wichtiger“, sagt Bastian Rosenau. „Wir legen viel Wert darauf, dass neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei uns gut ankommen – auch die Auszubildenden natürlich. Denn wir haben ein großes Interesse, dass sie nach der Ausbildung bei uns bleiben.“
Wie das beim Enzkreis aussieht? „Bei mehr als tausend Beschäftigten im Haupthaus und in mehr als einem Dutzend Außenstellen wollen wir den Azubis zunächst etwas Orientierung geben“, sagt Ausbildungsleiter Michael Fink. Deshalb stünden die Aktionen in der Einführungswoche, die traditionell von den Azubis aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr organisiert werden, ganz im Zeichen des Kennenlernens.

Jeweils fünf junge Menschen beginnen beim Enzkreis in diesem Jahr die klassische Beamtenlaufbahn im mittleren Verwaltungsdienst und die Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten, drei weitere absolvieren ihr Verwaltungspraktikum beim Landratsamt. Hinzu kommen ein Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste, ein Erzieher und drei Studentinnen der Dualen Hochschule: zwei für Soziale Dienste der Jugendhilfe und eine mit dem Schwerpunkt Menschen mit Behinderung.

Gleich fünf Azubis bekommt das Vermessungs- und Flurneuordnungsamt: Drei beginnen die Ausbildung zum Vermessungstechniker, zwei weitere starten den Vorbereitungsdienst im mittleren vermessungstechnischen Verwaltungsdienst. Das freut auch Michael Fink: „Im vergangenen Jahr konnten wir diese Lehrstellen mangels Bewerbungen gar nicht besetzen.“ Auch im Ausbildungsbereich spüre man den Fachkräftemangel: Die Zahl der Bewerbungen sei in den letzten Jahren deutlich rückläufig.

In Eignungstests und Vorstellungsgesprächen wurden die besten Bewerberinnen und Bewerber ausgesucht. „Wir schauen natürlich auch auf die Schulnoten, legen aber mindestens ebenso viel Wert auf Teamfähigkeit und Eigeninitiative“, betont Landrat Rosenau, der den Jugendlichen, die alle aus der Region kommen, bei einer lockeren Fragerunde erklärte, was man als Landrat alles zu tun hat.