Start in den Beruf für 16 Nachwuchskräfte

Fachkräftemangel spürbar

bei Georg Kost

16 junge Menschen haben im Landratsamt ihre Ausbildung begonnen. Begrüßt wurden sie von Landrats-Vize Hilde Neidhardt (r) und Ausbildungsleiter Michael Fink (li). Foto: LRA Enzkreis/ P.Joos.

ENZKREIS, 04.09.2022 (enz) –  16 junge Menschen – 12 Frauen und 4 Männer – haben beim Landratsamt ihre Ausbildung begonnen. „Ich freue mich sehr, dass Sie sich für den Enzkreis entschieden haben – und ich bin eigentlich ziemlich sicher, dass Sie das in zwei, drei Jahren auch sagen werden – dann, wenn Sie Ihre Ausbildung erfolgreich beendet haben“, sagte die Erste Landesbeamtin und Landrats-Stellvertreterin Dr. Hilde Neidhardt, als sie die „Neuen“ begrüßte. „Sie bekommen bei uns eine fundierte, umfassende und anerkannt gute Ausbildung“, so Neidhardt weiter – da sei es kein Zufall, wenn die Enzkreis-Azubis bei den Prüfungen regelmäßig im vorderen Drittel landen.

Umgekehrt brauche die Verwaltung gute Nachwuchskräfte mit Motivation und Engagement. „Die Herausforderungen werden mehr, nicht weniger“, sagte Neidhardt. Gerade die derzeitigen Krisen – die Corona-Pandemie, die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und die immer deutlicher sichtbaren Folgen des Klimawandels – zeigten, wie wichtig eine gut funktionierende Verwaltung sei. „Diese Themen werden Ihnen bei uns immer wieder begegnen, weil die Landkreise ganz entscheidende Funktionen innerhalb der Verwaltungs-Struktur haben.“

„Wir legen viel Wert darauf, dass Sie bei uns gut ankommen – und möglichst auch nach der Ausbildung bei uns bleiben“, sagte Ausbildungsleiter Michael Fink. Deshalb lege man großen Wert darauf, dass die Nachwuchskräfte einen guten Einstieg bekämen: „Bei tausend Beschäftigten nicht nur hier im Haupthaus, sondern auch in mehr als einem Dutzend Außenstellen wollen wir Ihnen als erstes etwas Orientierung für Ihre künftige Arbeit geben.“ Deshalb stehen die Aktionen in der Einführungswoche, die traditionell von den Azubis aus dem zweiten und dritten Ausbildungsjahr organisiert werden, ganz im Zeichen des Kennenlernens.

Sechs junge Menschen beginnen in diesem Jahr die Ausbildung zu Verwaltungsfachangestellten, weitere vier ergreifen die klassische Beamtenlaufbahn im mittleren Verwaltungsdienst. Hinzu kommen ein Fachinformatiker, eine Erzieherin, zwei Verwaltungspraktikantinnen und ein junger Mann, der das Duale Studium „Soziale Dienste der Jugendhilfe“ aufnimmt. Kein Unbekannter und deshalb eigentlich nicht „neu“ ist Kai Kamm: Er beginnt das Duale Studium „Geodäsie und Navigation“, nachdem er beim Enzkreis die Ausbildung zum Vermessungstechniker absolviert hat.

„Die jungen Leute kommen alle aus der Region“, berichtet Michael Fink. Auch im Ausbildungsbereich spüre man den immer deutlicher sichtbaren Fachkräftemangel: 300 Bewerbungen seien beim Enzkreis für das aktuelle Ausbildungsjahr eingegangen – in den vergangenen Jahren waren es regelmäßig mehr als doppelt so viele. „Unsere Lehrstellen für Vermessungstechnik oder als Straßenwärter konnten wir dies Jahr mangels Bewerbungen überhaupt nicht besetzen“, bedauert Fink.

In Eignungstests und Vorstellungsgesprächen wurden die besten Bewerberinnen und Bewerber ausgesucht. „Wir schauen natürlich auch auf die Schulnoten, legen aber mindestens ebenso viel Wert auf Teamfähigkeit und Eigeninitiative“, betont Hilde Neidhardt, die den Jugendlichen bei einer Fragerunde humorvoll ihre Funktion als „Erste Landesbeamtin“ erläuterte.