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STUTTGART, 01.07.2022 (pm) – Die kleine Delle bei den Mitgliederzahlen des letzten Jahres durch die Corona-Pandemie ist weitgehend überwunden. „Sportvereine sind attraktiv“, sagt LSVBW-Präsidentin Menzer-Haasis zu den Zahlen der Bestandserhebung 2022.
Die Addition und Zuordnung der Mitgliederzahlen des Badischen Sportbundes Freiburg, des Badischen Sportbundes Nord und des Württembergischen Landessportbundes sind vollzogen, die Bestandserhebung 2022 damit baden-württembergweit abgeschlossen. Und diese Zahlen machen wieder Mut. Denn sie steigen nach dem durch die Corona-Pandemie bedingten Rückgang im vorangegangenen Jahr wieder an. 3.896.712 Mitgliedschaften haben die 11.230 Vereine in Baden-Württemberg zum Stichtag 1. Januar 2022 gemeldet. Das sind 8244 oder 0,21 Prozent mehr als in der Bestandserhebung 2021.
In Nordbaden sind 772.003 Mitgliedschaften gemeldet. Das ist ein Plus von 7271 Mitgliedschaften (0,95 Prozent). In Südbaden bestehen 938.064 Mitgliedschaften in den Sportvereinen. Das sind 7932 (0,85 Prozent) mehr als 2021. Württemberg verzeichnet 2.193.604 Mitgliedschaften. Dies bedeutet ein Minus von 7018 (0,32 Prozent) gegenüber dem Vorjahr.
Das Niveau von vor der Pandemie, als mehr als 3,9 Mitgliedschaften gemeldet worden waren, ist allerdings noch nicht wieder erreicht. „Die Zahlen der Mitgliederbestandserhebung 2022 sprechen eine eindeutige Sprache: Die Sportvereine sind nach wie vor attraktiv“, sagt die LSVBW-Präsidentin Elvira Menzer-Haasis.
Zuwachs bei den Jüngsten
Bei genauerer Analyse der Zahlen zeigen sich zwei signifikante Entwicklungen. Zum einen der deutliche Zuwachs bei den Kindern bis zehn Jahre. Für Menzer-Haasis ist dies keine große Überraschung: „Seit Sportangebote nach den Lockdowns wieder stattfinden, kommen auch die Kinder wieder in die Sporthallen und auf die Spielfelder.“ Genauso wenig zeigt sie sich erstaunt, dass in der Klasse der 46- bis 79-Jährigen erneut ein Minus zu verzeichnen ist. „Dass die Altersklasse zwischen 46 und 79 Jahren noch nicht das Niveau von vor der Pandemie erreicht hat, spricht nicht gegen den Sportverein“, so Menzer-Haasis. Eine mögliche Erklärung ist, dass diese Altersklasse während der Pandemie digitale Bewegungsangebote genutzt hat. Deshalb ist sich die LSVBW-Präsidentin sicher, „dass auch diese Menschen über kurz oder lang unter anderem wegen der sozialen Kontakte wieder den Weg in die Sportvereine finden werden“.
Turnen weiterhin Spitzenreiter
Die Sportart mit den meisten Mitgliedschaften ist nach wie vor Turnen (1.106.621). Allerdings sind dies 13.236 oder 1,18 Prozent weniger als im Vorjahr. Weil Fußball um 15.940 auf 987.337 Mitgliedschaften (1,64 Prozent) gewachsen ist, hat sich der Abstand ein wenig verkleinert. Auf Platz drei folgen die Sektionen des Deutschen Alpenvereins mit ihren Angeboten des Bergsports und des Sportkletterns mit 265.144 Mitgliedschaften. Dies bedeutet ein Plus von 10.633 (4,18 Prozent). Skisport verzeichnet dagegen ein Minus von 3834 Mitgliedschaften auf 169.456 (2,21 Prozent).
SSV Ulm schafft Sprung über 10 000-Marke
Den Sprung über die 10 000er Mauer hat der SSV Ulm wieder geschafft. Die 10 077 Mitgliedschaften sind 157 mehr als bei der letzten Meldung. Dahinter folgt der MTV Stuttgart mit 8316 Mitgliedschaften (- 275), gefolgt vom VfL Sindelfingen (8071/-420), dem Sport- und Schwimmclub Karlsruhe (7379/+ 123) und der Freiburger Turnerschaft (6389/+265).
Zu den mitglieder-stärksten Vereinen gehören die vier Fußball-Bundesligavereine VfB Stuttgart (72 215), SC Freiburg (30 894), Karlsruher SC (11 048) und TSG 1899 Hoffenheim (9901).
Hintergrund
Der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) ist die Dachorganisation der Sportselbstverwaltung in Baden-Württemberg und Träger der Olympiastützpunkte Baden-Württemberg (OSPe BW). Seine Rechtsform ist der eingetragene Verein.
Der Landessportverband vertritt die gemeinsamen Interessen seiner Mitgliedsorganisationen. Mit mehr als 3,8 Mio. Mitgliedschaften und 11.274 Vereinen ist der Landessportverband die größte Personenvereinigung im Land Baden-Württemberg. Zu ihm gehören 95 Mitgliedsorganisationen, die sich in 3 Sportbünde, 84 Sportfachverbände und 8 Verbände mit besonderer Aufgabenstellung sowie Verbände für Wissenschaft und Bildung unterteilen lassen. Der Landessportverband ist ordentliches Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes.