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BADEN-WÜRTTEMBERG, 11.09.2023 (pm) – In der kommenden Woche steht für die Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg der erste Schultag des Schuljahres 2023/24 an. Am meisten dürften die rund 111.200 Schulanfängerinnen und -anfänger dieser ersten Schulwoche entgegenfiebern, die nach Schätzung des Statistischen Landesamtes in diesem Jahr eingeschult werden. Die große Mehrheit von ihnen (104.800) wird ihre Schulzeit an einer Grundschule beginnen. Rund 4.500 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum eingeschult, weitere rund 1.900 an einer Freien Waldorfschule. In die Schätzung dieser Zahlen sind auch Annahmen zum Schuleintritt ukrainischer Kinder eingeflossen.
Die Auswertung der Einschulungen im vergangenen Jahr 2022 ergab eine Summe von 104.069 Einschulungen über alle Schularten hinweg. An Grundschulen wurden im letzten Jahr 97 752 Kinder eingeschult. Davon wurden 83 115 Kinder »normal« (bis zum 30.06.2022 sechs Jahre alt geworden), 8 077 »früh« (am 01. 07. 2022 oder später sechs Jahre alt geworden) und 6 560 »spät« (im Vorjahr zurückgestellt) eingeschult.
Der seit 2020 erkennbare Anstieg des Anteils »früh« eingeschulter Kinder hat sich fortgesetzt. In den Jahren 2015 bis 2019 lag ihr Anteil bei jeweils zwei Prozent oder weniger. Im Jahr 2022 hingegen machte ihr Anteil 8,3 Prozent aus. Eine naheliegende Erklärung für diese Entwicklung ist die schrittweise Vorverlegung des Einschulungsstichtags vom 30. 09. auf den 30. 06. eines Jahres, die in den Jahren 2020 bis 2022 umgesetzt wurde.
Gleichzeitig sank in diesem Zeitraum der Anteil derjenigen Schülerinnen und Schüler, die aufgrund ihres Alters erstmals schulpflichtig wurden, vom Schulbesuch jedoch zurückgestellt wurden. Im Jahr 2022 lag deren Anteil an den insgesamt Schulpflichtigen bei fünf Prozent.
Mit diesem Wert setzte sich der Trend zur Abnahme des Anteils der zurückgestellten Kinder seit 2019 fort und befindet sich auf dem niedrigsten Niveau in den letzten 30 Jahren. Auch für diese Entwicklung ist die Verlegung des Einschulungsstichtags eine mögliche Ursache.
Trotz des generellen Trends hin zu einer früheren Einschulung sind nach wie vor deutliche regionale Unterschiede beim Einschulungszeitpunkt erkennbar. So verzeichnete der Hohenlohekreis 2022 mit einem Anteil von 13,5 Prozent den höchsten Anteil vorzeitiger Einschulungen. Mit jeweils 6,4 Prozent lag der Anteil dieser Gruppe in den Landkreisen Heidenheim und Emmendingen am niedrigsten.