
Grundschule Tiefenbronn. Archivfoto infopress24.de
BADEN-WÜRTTEMBERG, 09.09.2022 (pm) – Am kommenden Montag steht für die Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg der erste Schultag des Schuljahres 2022/23 an. Die größte Aufregung darüber dürfte bei den rund 103 500 Schulanfängerinnen und -anfängern vorhanden sein, die nach Schätzungen des Statistischen Landesamts in diesem Jahr eingeschult werden. Die große Mehrheit von ihnen (97 400) wird ihre Schulzeit an einer Grundschule2 beginnen. Rund 4 200 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden an einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum eingeschult, weitere rund 1 900 an einer Freien Waldorfschule.
Die Auswertung der Einschulungen im vergangenen Jahr 2021 ergab eine Summe von 100 737 Einschulungen über alle Schularten hinweg. An Grundschulen wurden im letzten Jahr 94 687 Kinder eingeschult. Davon wurden 80 531 Kinder »normal« (bis zum 31. 7.2021 sechs Jahre alt geworden), 5 624 »früh« (am 1. 8. 2021 oder später sechs Jahre alt geworden) und 8 532 »spät« (im Vorjahr zurückgestellt) eingeschult.
Die Entwicklung des Anteils »früh« eingeschulter Kinder an Grundschulen zeigt seit 2020 einen deutlichen Anstieg. In den Jahren 2015 bis 2019 lag ihr Anteil jeweils bei 2,0 Prozent oder weniger. Im Herbst 2020 wurden hingegen 4,5 Prozent der Kinder früh eingeschult, im Herbst 2021 lag ihr Anteil mit 5,9 Prozent so hoch wie zuletzt im Jahr 2006. Eine mögliche Ursache für diese Entwicklung ist die schrittweise Verschiebung des Einschulungsstichtags vom 1. 10. auf den 1. 7. eines Jahres, die im Jahr 2020 begann.
Gleichzeitig sank der Anteil derjenigen, die im Jahr 2021 aufgrund ihres Alters erstmals schulpflichtig wurden, vom Schulbesuch jedoch zurückgestellt wurden, auf 7,3 Prozent . Damit sank der Anteil dieser Gruppe seit 2019 um 3,2 Prozentpunkte und ist auf dem niedrigsten Stand seit 2005.
Trotz des generellen Trends hin zu einer früheren Einschulung sind nach wie vor deutliche regionale Unterschiede bei der Betrachtung des Einschulungszeitpunkts erkennbar. Die Landeshauptstadt Stuttgart verzeichnet mit einem Anteil von 9,0 Prozent beispielsweise den höchsten Anteil vorzeitiger Einschulungen. Mit 3,3 Prozent liegt der Anteil dieser Gruppe im Schwarzwald-Baar-Kreis am niedrigsten.