
Die Preise für Heizöl und Kraftstoffe haben sich deutlich erhöht. Symbolfoto: infopress24.de
BADEN-WÜRTTEMBERG, 06.06.2022 (pm) – Die Verbraucherpreise in Baden-Württemberg sind nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Mai 2022 gegenüber den Vorjahresmonat um 7,4 Prozent gestiegen. Damit erreichten sie zum dritten Mal in Folge eine Höhe, die seit der Ölkrise 1973 in Baden-Württemberg unbekannt war. Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel, betrug die Gesamtteuerungsrate 3,7 Prozent und war damit nur etwa halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate. Daran zeigt sich, wie stark aktuell Energie- und Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerungsrate beeinflussen.
Die Preise für Energieprodukte lagen im Mai 2022 um 34,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats (April 2022: +31,9 Prozent). Mit +71,7 Prozent haben sich die Preise für Heizöl im Mai 2022 deutlich erhöht, auch Kraftstoffe (+37,4 Prozent) und Erdgas (+49,8 Prozent) verteuerten sich massiv. Die Preiserhöhungen für die anderen Energieprodukte lagen ebenfalls deutlich über der Gesamtteuerung, zum Beispiel für feste Brennstoffe (+58,6 Prozent) und Strom (+20,1 Prozent). Der Preisauftrieb bei den Energieprodukten wurde von mehreren Faktoren beeinflusst: Neben den kriegs- und krisenbedingten Effekten wirkte sich unter anderem die zu Jahresbeginn gestiegene CO2-Abgabe von 25 Euro auf 30 Euro pro Tonne CO2 aus.
Die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich im Mai 2022 für die privaten Haushalte spürbar um 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb weiter verstärkt (April 2022: +7,3 Prozent). Preiserhöhungen wurden bei fast allen Nahrungsmittelgruppen ermittelt. Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (+36,8 Prozent), Fleisch und Fleischwaren (+15,2 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+11,9 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+9,2 Prozent). Gemüse verteuerte sich gegenüber Mai 2021 um 4,7 Prozent, während Obst günstiger wurde (−0,6 Prozent).