Pforzheim aus der Sicht einer Schmuckdesignerin

bei Georg Kost

Foto© Frieda Dörfer

PFORZHEIM, 24.05. 2021 (pm) – Drei verschiedene Blickwinkel auf Pforzheim verspricht die SWR-Sendung „Mensch Heimat – Hochkaräter aus Pforzheim“, die am 28. Mai 2021 um 18.15 Uhr und am 29. Mai 2021 um 14.00 Uhr ausgestrahlt wird. Neben dem Sportler Constantin Preis und Oliver Gimber begleitete das SWR-Team die Schmuckdesignerin Frieda Dörfer. Die 30-minütige Sendung porträtiert die Gestalterin an einem Arbeitstag in ihrem Atelier im EMMA – Kreativzentrum Pforzheim, an der Hochschule Pforzheim und zeigt ihre Lieblingsplätze in der Stadt.
Die gebürtige Kielerin, die ursprünglich für ihre Goldschmiedeausbildung nach Pforzheim kam, lebt und arbeitet mittlerweile seit über 15 Jahren in der „Goldstadt“. „Ich habe es nie bereut, in Pforzheim zu bleiben –die Schmuckinfrastruktur ist einfach einmalig, und durch die Fakultät für Gestaltung, die Goldschmiedeschule und das EMMA gibt es ein super Umfeld für Kreativschaffende“, erzählt Frieda Dörfer. Während ihres Studiums an der Fakultät für Gestaltung spezialisierte sie sich auf die Technik des Guillochierens, eine halbmechanische Graviertechnik zur Oberflächengestaltung von Schmuck oder Uhren, die insbesondere in den Zeiten der manufakturellen Schmuckproduktion im 19. Jahrhundert zum Einsatz kam. An der Hochschule Pforzheim wird das Guillochieren neben weiteren alten Techniken im Rahmen des Projektes „Pforzheim Revisited“ gelehrt, einer Kooperation des Deutschen Technikmuseums Berlin, der Hochschule Pforzheim und des EMMA – Kreativzentrum Pforzheim. Ehemalige Handwerksmeister der manufakturellen Schmuckproduktion geben hier ihr Wissen an die Studierenden weiter. Seit 2020 vermittelt Frieda Dörfer das so erworbene Wissen selbst durch ihren Lehrauftrag für Guillochieren unter anderem an der Hochschule Pforzheim und engagiert sich für das Projekt Pforzheim Revisited, 2017 gab sie gemeinsam mit Professor Andi Gut auch das Buch „Prägen, Stanzen, Guillochieren“ heraus.

Im EMMA – Kreativzentrum Pforzheim arbeitet Frieda Dörfer seit 2014 im Projektbüro Pforzheim Revisited an ihren Broschen, Ketten und Ringen, von denen einige bereits Teil musealer Sammlungen sind und die in zahlreichen Ausstellungen zu sehen waren. In der Sendung „Mensch Heimat“ erfahren die Zuschauerinnen und Zuschauer, wie ein Ring entsteht und welche Orte in Pforzheim Frieda Dörfer besonders schätzt.

MENSCH HEIMAT – Hochkaräter aus Pforzheim
Sendung im SWR-Fernsehen, 28.05.2021 um 18.15 Uhr und 29.05.2021 um 14.00 Uhr, anschließend in der Mediathek – Ein Film von Bastian Epple.

Frieda Dörfer, geboren 1984 in Kiel, absolvierte in Pforzheim ihre Goldschmiedeausbildung am Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät an der Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule in Pforzheim, anschließend studierte sie Schmuck und Objekte der Alltagskultur an der Hochschule Pforzheim. 2013 erhielt sie das Stipendium „Pforzheim Revisited“ im Deutschen Technikmuseum Berlin, seit 2014 arbeitet sie als selbstständige Schmuckdesignerin. Ihre Werke sind Teil der Sammlungen im Schmuckmuseum Pforzheim und im Badischen Landesmuseum Karlsruhe und wurden u.a. in der Galerie Ra in Amsterdam, auf der Durch Design Week in Eindhoven und im Goldmuseum Taipei in Taiwan gezeigt. 2018 erhielt sie den Förderpreis für junges Kunsthandwerk vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und dem Förderverein des Kunsthandwerks Baden-Württemberg.