Modellprojekt in 26 Kitas

bei Georg Kost

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BÖBLINGEN, 06.04.2021 (pm) – In Sachen Schulen sind die Kommunen im Landkreis Böblingen gut aufgestellt. Über 70 Prozent testen zwei Mal wöchentlich das Lehrpersonal sowie die Schülerschaft die restlichen einmal pro Woche. Nach den Osterferien werden diese Testungen auch auf das Personal im Kitabereich ausgeweitet, einzig an die Testung der dort untergebrachten Kinder denken Bund und Land aktuell nicht.

Angesichts dessen, dass auch sehr junge Kinder seit der Dominanz der britischen Mutante einen erheblichen Beitrag zur Verbreitung von SARS CoV2 beitragen, will man im Landkreis Böblingen nicht weiter zuwarten. „Bis zu einer entsprechenden Regelung seitens Bund oder Land wollen wir modellhaft ausprobieren, wie und mit welchen Ergebnissen Testungen im Kita-Bereich möglich wären“, so Landrat Roland Bernhard. Dazu kann jede Kommune im Kreis eine Kita melden, in der nach Ostern Schnelltestungen durchgeführt werden. „Das Ganze ist freiwillig“, betont Bernd Dürr, Vorsitzender des Kreisverbandes Gemeindetag. „Wir setzen auf die Verantwortung und das Eigeninteresse in der Elternschaft.“

Der Modellversuch soll drei Wochen laufen. Analog zur Zielgröße in den Schulen werden die Kinder zwei Mal / Woche getestet, bevor sie den Bereich der Kita betreten. Es kommen verschiedene Tests zum Einsatz – so soll im Rahmen der Modellphase auch erprobt werden, welcher Test sich hier am besten eignet. Die Durchführung der Tests wird, angeschlossen an die Schnelltestzentren, von geschultem Personal durchgeführt. Mit den insgesamt 26 Modell-Kitas nehmen rund 1.500 Kinder am Versuch teil.

Anschließend werden die Erfahrungen ausgewertet und eine politische Entscheidung auf Kreisebene vorbereitet, wie weiter verfahren wird. Denn insbesondere die Frage der Finanzierung gilt es zu klären. Der dreiwöchige Modellversuch kostet den Landkreis rund 40.000 Euro.

Dieses Modellprojekt wurde zwischen Landkreisverwaltung und Vertretern von Ober- bzw. Bürgermeistern der Landkreis-Kommunen abgestimmt. „Die Testung von Kindern im Kita-Bereich ist zwingend erforderlich und es gilt, rasch eine Regelung zu finden. Wir wollen die Zeit nutzen und bereits erproben, wie und in welchen Strukturen solche Testungen durchführbar sind und hoffen dazu auf eine breite Akzeptanz und Unterstützung seitens der Elternschaft“, so Bürgermeister Dürr, der in der Runde federführend für die Städte und Gemeinden agiert.