Mit Schockanruf mehrere Tausend Euro ergaunert

Polizei bittet um Zeugenhinweise

bei Georg Kost

Symbolfoto LRA BB

PFORZHEIM, 14.02.2023 (pol) – Welche Eltern konnten am Montagnachmittag beim Abholen ihrer Kinder aus einer Kita in der Südweststadt die Geldübergabe beobachten?
Diesen und weiteren Fragen versucht die Kriminalpolizei derzeit nach einem dreisten Schockanruf auf den Grund zu gehen.
Wieder einmal war es offenbar die geschickte Gesprächsführung mehrerer Personen, die eine ältere Frau zunächst psychisch heftig unter Druck setzte und letztlich zu einer Geldübergabe veranlasste. Als sie gegen 13:45 Uhr den ersten Anruf der Betrüger erhielte, gab sich am Telefon ein angeblicher Staatsanwalt zu erkennen, der ihr von dem Unfall ihres Sohnes berichtete. Dieser habe hierdurch angeblich eine Mutter mit Kind schwer verletzt bzw. getötet.
Um einer Inhaftierung zu umgehen, sollte die Dame als Kaution für ihren Sohn einen mittleren fünfstelligen Betrag hinterlegen. Eingeschüchtert und geschockt nahm die Frau Schmuckstücke im Wert von mehreren Tausend Euro an sich, verstaute diese in einer schwarzen Aktentasche und begab sich zum angewiesenen Übergabeort. Dieser befand sich in der Weißenburgstraße, schräg gegenüber einer städtischen Kindertageseinrichtung. Zwischen 14:00 Uhr und 14:30 Uhr überreichte die Dame, die mit einer Gehhilfe unterwegs war, die gefüllte Aktentasche einem unbekannten Mann, welcher als korpulent und relativ klein beschrieben wurde. Zu dieser Zeit herrschte reger Verkehr, so dass die Übergabe und auch der Geldabholer im Bereich der Kita aufgefallen sein könnten. Selbst im Anschluss an Tat wurde die Dame von den Tätern erneut angerufen und hingehalten. So versuchen diese, eine zeitnahe Verständigung von Angehörigen oder der Polizei zu verhindern.

Die Kriminalpolizei bittet daher Zeugen oder Hinweisgeber, die am Montag, 13.02.2023, zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr im Bereich der Weißenburgstraße / Vogesenallee auffällige Personen oder Fahrzeuge beobachtet haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst in Pforzheim unter der Telefonnummer 07231 186-4444, in Verbindung zu setzen.

Präventionstipps Ihrer Polizei:
Achtung!: Immer wieder sind Betrüger unterwegs, die sich als Polizisten ausgeben, um in den Besitz von Geld und anderen Wertgegenständen zu gelangen.
– Am Telefon versuchen sie, ihre Opfer unter verschiedenen  Vorwänden, dazu zu bringen, Geld- und Wertgegenstände im Haus oder auf der Bank an einen Unbekannten zu übergeben. Dabei nutzen die Täter auch teilweise eine spezielle Technik, die bei einem Anruf auf der Telefonanzeige der Angerufenen die Notrufnummer 110 oder eine andere örtliche Telefonnummer erscheinen lässt.
– Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
– Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
– Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
– Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
– Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
– Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
– Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.