Martin Fischer Pavillon eingeweiht

Nach anfänglicher Skepsis gegenüber Förster wächst enge Freundschaft

bei Georg Kost

Helmut Sickinger, Vorsitzender der Waldgenossenschaft Hamberg enthüllt im Beisein von Förster Martin Fischer (rechts) die Tafel mit Widmung im Martin Fischer Pavillon. Foto: infopress24.de

NEUHAUSEN-HAMBERG, 01,11.2021  (rsr) – Nebelwolken betten sich sanft über den Wald des Würmtals das sich in einem farbenfrohen Herbstkleid präsentiert. Die beruhigende Stille wird lediglich von einigen Regentropfen begleitet. Der Ausblick über die Baumwipfel am Buchheilesweg unterhalb von Hamberg gelegen ist zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes.
Das dachten sich auch die Mitglieder der Waldgenossenschaft Hamberg (WGH), die im Juni 2019 genau an dieser Stelle mit dem Bau eines Pavillons begannen.

Doch der Weg zu diesem Pavillon, der am vergangenen Samstag offiziell auf den Namen „Martin Fischer“ eingeweiht wurde, war alles andere als so geplant, wie der zweite Vorsitzende der Waldgenossenschaft Michael Volz, im Beisein von Förster Martin Fischer und dessen Familie, erzählt.

Hand angelegt haben die Mitglieder der Waldgenossenschaft Hamberg beim Bau des Martin Fischer Pavillon: Foto infopress24.de

Um die Zusammenhänge zu verstehen, müsse man einige Jahre in die Vergangenheit reisen, genauer gesagt ins Jahr 2015.
Michael Volz erinnert, wie seinerzeit der Verwaltungsrat der Waldgenossenschaft Hamberg beschließt den „Schwarzen Brunnen“ im Gewann Neubronnen umfassend zu sanieren. Parallel dazu wurde im Jahr 2017, nach einer Schenkung einer Winterlinde ein Platz am Ostweg des Schwarzwaldvereins nahe Hamberg, in Verlängerung der „Schelmengasse“, gefunden und der Baum gepflanzt wurde. Jetzt fehlten lediglich noch Sitzgelegenheiten.

Diese Sitzgruppen wurden aus Holz des 52 Waldes vom Verwaltungsrat in Eigenarbeit gefertigt. Nachdem diese fertiggestellt waren und noch Holz übrig war, wurden kurzerhand noch ein paar Bänke mehr angefertigt. Auch sei sehr schnell der Gedanke geboren gewesen, eine Sitzbank, auf einer noch zu erstellenden Plattform, oberhalb des Buchheilesweges aufzustellen. Und damit diese Sitzbank nicht dem Wetter ausgesetzt sein sollte, war nach kurzem „Brainstorming“ das Projekt Pavillon beschlossene Sache.

Martin Fischer Pavillon. Foto infopress24.de

Helmut Sickinger, erster Vorsitzender der Waldgenossenschaft Hamberg erinnerte in seiner Laudatio an die „schweren Anfänge“ im Jahr 1986, als Martin Fischer als Förster die Betreuung des Gemeindewaldes, Privatwald und Staatswaldes in Neuhausen übernommen hat und es im Folgejahr zu ersten Differenzen gekommen sei. Ausschlagegebend hierfür war ein nach alter Tradition durchgeführter Kahlhieb, der in dieser Form so allerdingst nicht erlaubt war.
Kraft seines Amtes habe Förster Martin Fischer eingegriffen und eine forstpolizeiliche Anzeige bei der Forstdirektion veranlasst. Mit diesem ersten Kontakt sei selbstredend eine grundlegende Skepsis gegenüber Förster, Forstamt und Gemeinde entstanden, die in Anordnung einer Geldstrafe von 10.000 D-Mark oder eines jährlichen Beratungsgespräch mündete. Letztlich habe man sich für die letzte Variante entschieden, meinte Helmut Sickinger augenzwinkernd.

Ausblick vom Martin Fischer Pavillon ins Würmtal: Foto infopress24.de

In den unzählig vielen Begegnungen in den vergangenen acht Jahren als Vorsitzender der WGH habe Helmut Sickinger sehr viel dazugelernt. Obendrein sei man sich auch menschlich nähergekommen und so kann ich heute sagen, dass sich daraus ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt hat. Sickinger dankte an dieser Stelle Martin Fischer für die tollen Jahre und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass man noch einige Zeit so weitermachen möge.
Nicht abbringen ließ sich die Waldgenossenschaft Hamberg von der Namensgebung „Martin Fischer Pavillon“, obwohl der Namenspatron dies in seiner Bescheidenheit immer wieder abwenden wollte, so Sickinger abschließend.