Locomotive Breath riss Besucher von den Stühlen

bei Georg Kost

Die Querflöte ist eines der Markenzeichen von Ian Anderson von Jethro Tull. Foto infopress24.de

CALW, 03.08.2019 (rsr) –  Stehend auf einem Bein, während das andere angewinkelt oder häufig locker durch den Raum wirbelt. Das ist das Markenzeichen von Ian Anderson, dem 72-jährigen Frontmann der legendären Kultband Jethro Tull.
Rund 1600 Besucher erlebten am Freitag beim Calwer Klostersommer in Hirsau ein grandioses Konzert, das die Besucher allerdings erst am Schluss – beim größten Hit “Locomotive Breath” von den Stühlen riss.

Die Besucher, zumeist älteren Semesters, nahmen zum Teil weite Anreisen in Kauf, um die legendäre britische Rockband mit Ian Anderson an der Flöte zu erleben. „Das war schon immer ein Traum, weshalb wir uns dieses Konzert auf keinen Fall entgehen lassen wollten“ war häufig zu hören, während Uwe aus Tiefenbronn ohne große Erwartungen das Konzert besuchte und  am Ende, nicht nur wegen der wohl bekanntesten Hits, wie “Aqualung” aus dem gleichnamigen Erfolgsalbum aus dem Jahr 1971, und eben „Locomotive Breath“  total begeistert war.
Einige wenige Besucher allerdings zogen in der Pause von dannen. „Das ist doch nicht unsere Musik“.
Tatsächlich orientiert sich Jethro Tull in eine Richtung, die dem progressivem Rock zuzurechnen ist und sich hier immer wieder mit diversen Stilrichtungen kombiniert, und deshalb wohl nicht alle Geschmäcker trifft.

Jethro Tull, die legendäre britische Rockband mit Ian Anderson an der Querflöte. Foto infopress24.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie dem auch sei. Für die überwiegende Mehrheit war das Konzert im Hirsauer Kreuzgang mit Jethro Tull und seinem charismatischen Sänger und Querflöte Ian Anderson ein Höhepunkt, schließlich sorgt er mittlerweile seit einem halben Jahrhundert für den beispiellosen Sound der Band und das muss ihm erst einmal einer nachmachen.

Ian Anderson . Foto infopress24.de

Leider war am Ende des Abends dann doch wieder etwas von Enttäuschung zu spüren. Der Grund dafür, es gab keine Zugabe, aber die soll es bei Ian Anderson anscheinend noch nie gegeben haben, meinte ein eingefleischter Fan im Jethro Tull-Shirt. Das sind eben knallharte Profis, meinte ein anderer Besucher leicht verärgert, dem während des Konzerts, wie vielen anderen Besuchern aber auch, die Handys angenommen wurden, nachdem sie sich über das Video und Fotografierverbot  hinwegsetzten.  Die Geräte gab es  am Ende wieder, ob die Bilder oder Videos gelöscht werden mussten, ist indes nicht bekannt.  Aber auch den akkreditierten Fotografen ging es nicht viel besser. Drei Songs am Anfang und am Ende nochmals und das alles nur von der Seite aus, waren erlaubt.