Landratsamt Böblingen intensiviert kommunale Entwicklungspolitik

Landrat Bernhard: „Wollen Beitrag leisten, dass Entwicklungspolitik weiter an Bedeutung gewinnt“

bei Georg Kost

Landkreis Böblingen. Foto infopress24.de

BÖBLINGEN, 02.12.2022 (pm) – Der Landkreis Böblingen intensiviert die kommunale Entwicklungspolitik. Landrat Roland Bernhard erklärt: „Der Landkreis Böblingen baut sein entwicklungspolitisches Engagement weiter aus. Die kommunalen Partnerschaften sind eine Erfolgsgeschichte. Nun sollen weitere folgen. Die Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik Lisa-Marlen Hitzing unterstützt Akteure im Landkreis dabei, Projekte umzusetzen. Sie bündelt Aktivitäten und vernetzt die Aktiven, um entwicklungspolitisches Engagement im Landkreis weiter zu fördern. Gemäß dem Landkreis-Motto „Die Vielfalt macht´s“ ist ein breites Spektrum von Akteuren und Projekten erfreulich“.
Lisa-Marlen Hitzing ist seit September Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik im Landratsamt. Die Stelle wird durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Lisa-Marlen Hitzing startet mit einer Bestandsaufnahme des entwicklungspolitischen Engagements im Landkreis Böblingen. Kreiskommunen, Privatpersonen, Vereine, Kirchen und Unternehmen werden ermuntert, bis 23. Dezember 2022 an einer Umfrage teilzunehmen mit Hilfe eines Fragebogens, der unter www.lrabb.de/entwicklungspolitik aufgerufen werden kann. Der Fragebogen kann auch per Post oder per Mail zugeschickt werden. Lisa-Marlen Hitzing steht für Fragen gerne zur Verfügung unter der E-Mail Adresse l.hitzing@lrabb.de oder telefonisch unter 07031/663-1492. Im weiteren Verlauf soll mit allen teilnehmenden Akteuren ein Handlungsplan zur Förderung des entwicklungspolitischen Engagements erarbeitet werden. Zudem informiert Lisa-Marlen Hitzing beispielsweise zu aktuellen Seminaren und Weiterbildungsangeboten rund um die kommunale Entwicklungspolitik. Außerdem sind Netzwerktreffen und Informationsveranstaltungen über Unterstützungsmöglichkeiten geplant. Damit soll auch die Netzwerkarbeit unter den Aktiven verstärkt werden.

Was bedeutet kommunale Entwicklungspolitik? Und was bedeutet diese für den Landkreis Böblingen? Die Grundsteine für kommunale Entwicklungspolitik wurden unter anderem bei der Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 gelegt, auch bekannt als Agenda 21. Mit dem Ziel einer nachhaltigeren Entwicklung, zeigt die Agenda die Kommunen als eine wichtige Schlüsselfigur auf, um auf globale Probleme mit lokalen Lösungen zu antworten. Diesen Ansatz findet man auch in der Agenda 2030 wieder. Kommunale Entwicklungspolitik umfasst ein breites Spektrum an Handlungsfeldern, von der öffentlichen Beschaffung, über die Zusammenarbeit mit Vereinen und Migrantenorganisationen, bis hin zu Partnerschaften zwischen Kommunen des Globalen Nordens und Südens. Demnach kann jede Kommune ihre zur Verfügung stehenden Ressourcen möglichst effizient nutzen und dazu ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Transformation leisten.

Seit 2016 besteht insbesondere zwischen dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Böblingen und der tunesischen Kleinstadt El Guettar eine Partnerschaft im Rahmen des Projektes „Kommunale Zusammenarbeit Maghreb-Deutschland“. Aktuelles Projekt ist die Unterstützung beim Bau einer Kompostieranlage. Im Dezember 2019 wurde die Partnerschaft um die Handlungsfelder Bildung und Spracherwerb, nachhaltiger Tourismus sowie die Vermarktung von Kunsthandwerk erweitert. Durch die Arbeit der Koordinatorin soll die Partnerschaft im Bereich dieser Handlungsfelder weiter intensiviert werden.