Im KIZ Mönsheim entfallen 1.700 Impftermine

bei Georg Kost

Foto LRA Enzkreis

ENZKREIS,16.03.2021 (enz) – Das Bundesgesundheitsministerium hat am gestrigen Montag, 15. März, einen sofortigen Stopp der Impfungen mit dem Serum AstraZeneca angeordnet. Davon betroffen sind auch rund 1.700 Personen, die im Kreisimpfzentrum (KIZ) Mönsheim bis einschließlich nächsten Montag einen Termin gebucht hatten. „Alle drei AstraZeneca-Impfstraßen im KIZ wurden sofort geschlossen. Die beiden weiteren Impfstraßen, in denen das BionTech-Serum gespritzt wird, bleiben unverändert geöffnet,“ beschreibt Kreisbrandmeister Carsten Sorg die unmittelbaren Konsequenzen der Aussetzung des Impfserums des britisch-schwedischen Herstellers. Bürgerinnen und Bürger, die einen Termin für den Biontech-Imfstoff erhalten haben, können diesen weiter wahrnehmen.

„Die betroffenen Personen des gestrigen und heutigen Tages wurden von uns bereits alle über die Absage ihres Impftermins informiert“, so Miriam Mayer, Leiterin des Amtes für technische Dienste beim Landratsamt Enzkreis. „Alle weiteren Menschen, die bis einschließlich kommenden Montag noch im KIZ Mönsheim für einen Impftermin gebucht sind, werden von uns ebenfalls entweder telefonisch oder per E-Mail direkt benachrichtigt. Sie müssen sich nicht aktiv bei uns melden.“ Ausdrücklich weist Mayer darauf hin, dass das Vakzin selbst dann nicht verimpft werden dürfte, wenn die Betroffenen persönlich dazu bereit wären. Ein Trostpflaster hat sie jedoch: „Die Impfungen sind momentan nur ausgesetzt und wir hoffen daher sehr, dass wir sie zu einem späteren Termin nachholen können. Konkret heißt das für die Betroffenen, dass sie sich nicht erneut um einen Impftermin bemühen müssen, sondern automatisch von uns wieder eingebucht und informiert werden, sobald dies möglich ist“, verspricht Mayer.

Zum Hintergrund: Das Bundesgesundheitsministerium hatte sich bei seiner Entscheidung der Aussetzung des Covid-19-Impfstoffes von AstraZeneca auf das Paul-Ehrlich-Institut berufen. Dieses hatte nach neuen Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen im zeitlichen Zusammenhang mit der AstraZeneca-Impfung in Deutschland und Europa erklärt, dass es weitere Untersuchungen für notwendig halte. Bereits andere Länder wie Dänemark und Norwegen hatten zuvor wegen möglicher Nebenwirkungen des Präparats die Impfungen gestoppt. Zeitgleich mit Deutschland haben gestern weitere europäische Staaten wie Frankreich, Spanien und Italien ebenfalls eine Aussetzung beschlossen. Die Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca bleiben ausgesetzt bis zum Abschluss der Bewertung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA.

Allen Personen, die erst kürzlich den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben, empfiehlt das Paul-Ehrlich-Institut, sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben, sofern sie sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohl fühlen und zum Beispiel starke und anhaltende Kopfschmerzen oder punktförmige Hautblutungen auftreten sollten.