Hatte feuchte Augen

bei Georg Kost

Aufzug der Lego-Narren beim Narrensprung der Narrenzunft AHA Weil der Stadt vor dem Rathaus. Foto Narrenzunft AHA

WEIL DER STADT, 11.02.2021 (rsr) – Die Fasnetsaisons läuft auch Hochtouren – eigentlich. Bekanntlich jedoch, hat die Corona-Pandemie die Narren ausgebremst. Entsprechende Verordnungen erlauben keinerlei Aktivitäten. Narrensprung, Hexentaufe, Rathaussturm, Narrenbaumstellen bis hin zu den traditionellen Umzügen am kommenden Sonntag – alles ist abgesagt.
Dennoch, so ganz wollen sich die eingefleischten Narren nicht geschlagen geben. So wird die fünfte Jahreszeit in diesem Jahr eben etwas anderes gefeiert.
Um allerdings etwas einzigartiges und besonderes in diesen Corona-Zeiten zu schaffen, sind Ideen und Einfallsreichtum gefragt, gerade weil es um die Pflege von Brauchtum und Tradition geht.
Einen ganz besonderen Coup landete die Narrenzunft AHA in Weil der Stadt.
Mit ihrem virtuellen Narrensprung, der vergangen Sonntag ins Netz ging, unterstrichen die Weiler Narren eindrucksvoll ihre Kreativität. Der knapp 13-minütige Videoclip wurde im Netz gefeiert und die AHA mit Lob und Anerkennung förmlich überschüttet. Ideengeber und Vizezunftmeister der AHA, Tobias Reim war sprachlos und überwältigt.
Und es macht ihn auch mächtig stolz, dass alle Zunftgruppen bei der Umsetzung des Projektes so toll mitgezogen haben.  Ich war restlos begeistert was die Zunftgruppen hier geleistet haben. „Ich hab da schon mal feuchte Augen bekommen“, wie er im Gespräch mit infopress24.de berichtet.

Foto © Narrenzunft AHA Weil der Stadt

Die konkrete Planung zu diesem Projekt startete Anfang Januar erinnert sich Reim, der fortan die Planung und Koordination innehatte. Die Idee selbst entstand allerdings schon Ende Oktober letztes Jahres.

Mit Wolfgang Schütz konnte glücklicherweise ein Mitstreiter gefunden werden, der sich der Gestaltung der Marktplatzkulisse annahm.
Kulissen mussten gebaut werden. Ebenso wurden Zubehör, wie Instrumente, Zunftwagen, Keplerdenkmal, Rathausbrunnen, Wimpel, Zunftfahne bis hin zum Schellenstock benötigt, um alles so authentisch wie möglich aussehen  zu lassen, berichtet Reim.

Letztlich haben sich insgesamt 43 Narren an diesem Projekt beteiligt, als es darum ging, Lego Figuren in Hästräger zu verwandeln.
„Allein die Dreharbeiten haben etwa 80 ehrenamtliche Stunden geschluckt”.
Großen Respekt und Anerkennung gebühre hier Fabian Schäfer, welcher die Narrenzunft AHA mit Technik, Equipment vor allem aber mit seinem Wissen ganz toll unterstützt hat. Fabian Schneider habe zusätzlich zum „Dreh“ nochmals etwa 22 Stunden am Schnittpult verbracht – „ganz großes Kino“, so Tobias Reim.
Wer sich mit dem Herstellen von Filmen schon einmal beschäftigt hat, weiß wie Aufwendig die Arbeit sei, meint der Vizezunftmeister der AHA. So hat Fabian Schäfer, um den Film als “virtuelles Daumenkino” sichtbar zu machen, zwischen 10 und 15 Bilder pro Sekunde geschossen. Insgesamt wurden für den kompletten Clip rund 3.600 Bilder verwendet und 200 Legofiguren bewegt.

Wer Eindrücke von der Arbeit um den Narrensprung erleben möchte, hat noch bis Aschermittwoch Zeit.
Die komplette Film- Kulisse, mit allen Figuren ist im ehemaligen Cafe Rieder (aktuell Baubüro) am Weil der Städter Marktplatz ausgestellt. Danach findet Kulisse im Narrenmuseum einen Ehrenplatz.
Das AHA Narrensprung – Video