PFORZHEIM, 26.03.2021 (pm) – Die dramatischen Auswirkungen und auch praktischen Folgen der Corona-Pandemie führen dazu, dass das Großprojekt AOK-Neubau am ZOB-Süd nicht wie ursprünglich geplant zu realisieren ist. Die AOK Baden-Württemberg erwartet infolge der Pandemie deutliche Veränderungen im Kundenverhalten sowie in der Arbeitswelt, was eine Neubewertung des bisher angenommenen Bedarfs nötig macht.
Oberbürgermeister Peter Boch und Baubürgermeisterin Sybille Schüssler bedauern die Entscheidung der AOK, zeigen aber auch Verständnis, dass die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie vom Unternehmen mitberücksichtigt werden müssen. „Es ist sehr schade, dass dieses ausgesprochen vielversprechende städtebauliche Projekt nun nicht realisiert wird.“ Beide betonen auch: „Für uns ist klar, dass wir weiterhin eine städtebaulich hochwertige Lösung für das Areal an dieser sehr exponierten Stelle brauchen, die sich gut in das weitere architektonische Umfeld einfügen muss.“ Darüber mache die Stadt sich bereits intensiv Gedanken. „Wir fangen dabei nicht bei null an, sondern können auf den Ergebnissen eines Wettbewerbs aufbauen, der im Jahr 2018 gemeinsam mit der AOK durchgeführt wurde und neben einem Vorentwurf für das AOK-Verwaltungsgebäude auch ein städtebauliches Entwicklungskonzept für den weiteren Bereich enthalten hat.“
Zudem sieht sich die bundesweit fünftgrößte gesetzliche Krankenkasse als Folge der Pandemie und damit korrespondierender politischer Entscheidungen enormen Mehrkosten gegenüber, die aus ihren Rücklagen und Beitragsgeldern der Versicherten und Arbeitgeber zu bestreiten sind. Vor diesem Hintergrund war zwingend eine Prüfung des Bauvorhabens auf Wirtschaftlichkeit und Finanzierung sowie mögliche Alternativen nötig geworden.
Die genannten Gründe führten zu einer Neubewertung der Planung „Neubau ZOB-Süd“ und der Optionen am bisherigen Standort „Zerrennerstraße“. Die AOK Baden-Württemberg verfolgt dabei weiter als oberstes Ziel, den Standort Pforzheim als Zentrum der AOK-Bezirksdirektion Nordschwarzwald auf lange Sicht zu erhalten.
Hartmut Keller, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald dankt in diesem Zusammenhang der Stadt Pforzheim, insbesondere der Baubürgermeisterin Frau Schüssler sowie Herrn Wolf, für die sehr gute Zusammenarbeit. Keller: „Unsere Partnerschaft war immer von hohem, gegenseitigem Vertrauen geprägt.“ Jetzt gelte es am alten Standort die neue Welt schnell umzusetzen und den bestmöglichen Service für unsere Versicherten zu bieten, so Keller weiter.