Gleich und gleich gesellt sich gern

bei Georg Kost

Das Statistische Landesamt hat anlässlich des Valentinstages mitgeteilt, das 60 Prozent der Paare dasselbe Bildungsniveau haben. Foto infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 14.02.2023 (pm) – Gleich und gleich gesellt sich gern. Diese Binsenweisheit macht auch vor der Liebe nicht Halt. Wie das Statistische Landesamt anlässlich des Valentinstages mitteilt, wiesen von den 2,6 Millionen Paaren im Südwesten gut 40 Prozent unterschiedliches und nahezu 60 Prozent das gleiche Bildungsniveau auf. Bei fast jedem zehnten Paar (9,5 Prozent) besaßen Partner und Partnerin ein formal niedriges Bildungsniveau. Mit gut 30 Prozent waren beide in Besitz eines mittleren Abschlusses. Bei jedem fünften Paarverhältnis (knapp 19 Prozent) hatten Mann und Frau eine höhere Bildung.

Laut weiteren Endergebnissen des Mikrozensus 2021 zeigen sich zwischen Paaren mit unterschiedlichen Bildungsniveaus merkliche Geschlechterunterschiede. In gut 30 Prozent der Paarverhältnisse hatte der Mann eine höhere Bildung als die Frau. In jedem zehnten Paarverhältnis (fast 11 Prozent) war die Frau Besitzerin einer formal höheren Bildung als ihr Partner.

Deutlich ausgeglichenes Bildungsniveau bei jungen Paaren
Weitere Auswertungen des Statistischen Landesamtes ergaben, dass bei den jüngeren Paaren zwischen 18 bis unter 45 Jahren der Anteil der Paare mit gleichem Bildungsniveau mit gut 62 Prozent über dem der älteren Paare mit 45 und mehr Jahren lag (knapp 57 Prozent). Dabei geht die Tendenz hin zu mehr höher gebildeten Paaren. Nahezu acht Prozent der jungen Paare hatten ein niedriges und jeweils gut 27 Prozent ein mittleres und höheres Bildungsniveau (ältere Paare: gut zehn Prozent, 31,5 Prozent und ca. 15 Prozent).

Eine besonders interessante Entwicklung zeigt sich bei Paaren unterschiedlicher Bildungsniveaus. Höher gebildete Frauen sind unter den älteren Paaren mit 8,5 Prozent eine große Ausnahme. Dieser Anteil ist bei den jüngeren Paaren nahezu doppelt so hoch (gut 16 Prozent). Dass der Mann ein höheres Bildungsniveau hat, trifft bei den Jüngeren auf knapp über 21 Prozent der Paare zu, bei den Älteren waren es noch annähernd 35 Prozent.

Höheres Bildungsniveau jüngerer Frauen beeinflusst Paarkonstellation
Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklungen ist die Nivellierung der Unterschiede beim Bildungsniveau bei jüngeren Frauen und Männern. Während fast ein Drittel der Frauen zwischen 18 bis unter 45 Jahren ein hohes Bildungsniveau hatte (32 Prozent), betrug der Anteil bei den Frauen ab 45 Jahren knapp 19 Prozent. Entsprechend ist der Anteil der Frauen mit niedrigem Bildungsniveau in der jüngeren Altersgruppe mit fast 19 Prozent deutlich niedriger als bei den Älteren (gut 28 Prozent). Bei Männern ist die Dynamik umgekehrt. Der Anteil mit hohem Bildungsniveau ist bei den Jüngeren mit 32,5 Prozent niedriger als bei den älteren Geschlechtsgenossen (gut 37 Prozent). Jüngere Männer weisen mit 20,5 Prozent sogar einen höheren Anteil mit niedriger Bildung als ihre älteren Geschlechtsgenossen auf (gut 15 Prozent).