
Ursula Waters heißt die neue Regionalmanagerin für die Bio-Musterregion Enzkreis. Foto LRA Enzkreis Dustin Waters.
ENZKREIS, 11.01.2022 (enz) – Aufgewachsen im Pforzheimer Stadtteil Würm und früh verwurzelt in der bäuerlichen Landwirtschaft; Ausbildung zur Gärtnerin; Tätigkeiten in der naturpädagogischen Öffentlichkeitsarbeit im Pforzheimer Wildpark und im Hofladen des Lohwiesenhofs in Huchenfeld – die Voraussetzungen von Ursula Waters passen perfekt zum neuen Job: Seit Dezember ist die 58jährige die neue Regionalmanagerin der Bio-Musterregion Enzkreis und damit Nachfolgerin von Marion Mack.
Die Enzkreis-Region besteht im vierten Jahr und ist eine von jetzt 14 Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg. Neben den 28 Kreis-Kommunen umfasst sie auch die Stadt Pforzheim. Über einen Kooperationsvertrag ist zudem der Landkreis Böblingen an den Aktivitäten und Vorhaben beteiligt. „In der Bio-Musterregion sehen wir ein sehr gutes Instrument, um mit den Landwirten und den verarbeitenden Betrieben vor Ort Kooperationen zu entwickeln, Wertschöpfungsketten und die notwendigen Strukturen zu stärken und die Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten anzukurbeln“, sagt der Dezernent des Dezernates für Landwirtschaft, Forsten und öffentliche Ordnung, Dr. Daniel Sailer.
Dass Ursula Waters selbst die Streuobstwiesen liebt und sich für deren Erhalt einsetzt, ist für Sailer ein weiterer Pluspunkt – und dass sie zusammen mit ihrem Mann im Nebenerwerb eine bio-zertifizierte Brennerei betreibt. Besonders am Herzen liegt Ursula Waters der Zusammenhalt und die Förderung aller landwirtschaftlicher Betriebe: „Ob Bio oder konventionell, in ihrer Gesamtheit tragen sie zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und zur Förderung der Biodiversität bei“, ist Waters überzeugt.
Mehr Vernetzung und mehr Bio in Kantinen
Unterstützt wird die Regionalmanagerin vom Steuerungskreis: Er berät bei der Festlegung von Zielen und Schwerpunkten und bei der Entwicklung von Aktivitäten. In der jährlich stattfindenden Beiratsversammlung kann zudem jede Bürgerin und jeder Bürger Ideen und Anregungen ein- und Kritik anbringen.
„Wir wollen erreichen, dass in Kantinen von Kindergärten und Schulen oder in Betriebskantinen mehr Biolebensmittel verarbeitet werden“, umreißt Ursula Waters einen der aktuellen Schwerpunkte der Bio-Musterregion Enzkreis. Außerdem stünden Info- und Beratungs-Veranstaltungen auf der Agenda, bei denen Verbraucherinnen und Verbraucher mit regionalen Lebensmittelerzeugern zusammengebracht und vernetzt werden sollen.
Außerdem ist geplant, die 2022 zusammen mit der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Tourismus erarbeitete HOFerFAHRung um Ost- und West-Routen zu erweitern. Bei diesen auch im Portal outdooractive.com veröffentlichten Touren wird von Bauernhof zu Bauernhof geradelt: „Eine perfekte Kombination von Bewegung, Genuss von und Information zur Erzeugung heimischer Lebensmittel“, findet Ursula Waters.
Hintergrundinformation:
Mit den Bio-Musterregionen setzt die Landesregierung eines ihrer Koalitionsziele um. Die mit dem ökologischen Landbau verbundenen Wertschöpfungspotenziale sollen im Land genutzt werden. Anfang des Jahres 2018 wurden bei der ersten Ausschreibung vier Bio-Musterregionen ausgewählt, eine pro Regierungsbezirk (Enzkreis, Bodensee/Konstanz, Ravensburg, Heidenheim plus). Fünf weitere Regionen wurden Anfang des Jahres 2019 ausgewählt. Inzwischen ist ihre Zahl auf 14 angewachsen. Die Bio-Musterregionen verteilen sich auf alle Regierungsbezirke (www.biomusterregionen-bw.de).