
Symbolfoto infopress24.de
RUTESHEIM, 01.03.2021 (pm) – So kann es auf keinen Fall weitergehen. Bürgermeisterin Susanne Widmaier, Erster Beigeordneter Martin Killinger, Wirtschaftsförderin Elke Hammer sowie Werner Dengel und Winfried Albrecht vom Verein der Selbständigen(VdS) in Rutesheim sind sich einig, es muss etwas passieren, um die lokale Wirtschaft vor dem Ruin zu bewahren. Deshalb werden die Rathausspitze und der VdS zwei Wege einschlagen. Zum einen wenden sie sich in einem offenen Brief an die Landesregierung und die Abgeordneten für den Kreis Böblingen. Zum anderen arbeiten sie an einem Modell für Crowdfunding. „Vielen steht das Wasser bis zum Hals“, so Susanne Widmaier besorgt. „Sie haben Probleme mit der Liquidität und sehen auch keine Perspektive wieder öffnen zu dürfen.“ Es sei lobenswert, dass die Corona-Teststrategien immer weiter ausgebaut würden, um Infektionsketten früher zu unterbrechen, das führe aber natürlich zu einem Anstieg der 7-Tage-Inzidenz und somit wieder weiter weg von dem ersehnten Wert 35. Und das, obwohl das Infektionsgeschehen im Kreis Böblingen zum großen Teil auf einzelne Seniorenheime zurückzuführen ist. Martin Killinger: „Wir halten es für den falschen Weg den Lockdown an einem Inzidenzwert festzumachen. Dazu kommen Regelungen, die nicht mehr nachvollziehbar und deshalb auch den Bürgern nicht zu vermitteln sind. Es bleiben offene Fragen, wie etwa warum kleinere Läden mit Hygienekonzepten nicht öffnen dürfen, während große Läden täglich geöffnet sind, ohne dass zum Beispiel Mitarbeiter, die sich ständig hier aufhalten, infiziert worden wären? Oder warum Kunden praktisch gezwungen werden, ihre gewünschten Artikel beim Lebensmitteldiscounter zu kaufen anstatt im Fachgeschäft?
“Und deshalb schließt der offene Brief mit einer klaren Forderung ab: „Wir appellieren daher eindringlich an die Politik: Bitte geben Sie den Menschen im Einzelhandel unverzüglich die Möglichkeit, mit gutem Hygienekonzept zu öffnen!!!!“„Niemand stellt hier die Ernsthaftigkeit der Corona-Pandemie in Frage“, betont Susanne Widmaier. „Unsere gemeinsame Sorge ist es, dass bei einem weiter andauernden Lockdown viele Ladengeschäfte überhaupt nicht mehr öffnen können, da die Rücklagen aufgebraucht sind. Wir haben die große Sorge, dass damit unsere Innenstadt ausstirbt und zu einem toten Ort wird. “Ein weiterer Ansatz die Rutesheimer Einzelhändler, Dienstleister und Unternehmen zu unterstützen ist momentan im Entstehen. Gemeinsam mit Wirtschaftsförderin Elke Hammer arbeiten das Rathaus und der VdS an einer Möglichkeit das sogenannte Crowdfunding zu nutzen. „Wir können als Stadt nicht einfach Geld geben aber gemeinsam mit einem Partner aus der Wirtschaft eine Plattform bieten, mit der Rutesheimerinnen und Rutesheimer ihre Solidarität zeigen können.“ Sobald man mehr dazu sagen könne, werde man an die Öffentlichkeit gehen, so Elke Hammer.