
Symbolfoto. Landratsamt Böblingen
BÖBLINGEN, 19.01.2022 (pm) – Das Landratsamt Böblingen zieht eine Bilanz der Einbürgerungen 2021. Landrat Roland Bernhard erklärt: „Ich freue mich, dass der Landkreis Böblingen letztes Jahr erstmals über 1.000 Menschen eingebürgert hat. Das ist ein Rekord. Die Einbürgerung ist ein ganz besonderer Schritt und ein Zeichen der Verbundenheit mit der neuen Heimat. Ich freue mich über jede Bürgerin und jeden Bürger, die sich für diesen Schritt entscheiden“.
Der 1.000ste Einbürgerungsbewerber war Omar Shawa aus Syrien. Er reiste Mitte 2015 als Flüchtling nach Deutschland ein. Er ist 31 Jahre jung und erlangte den Master im Bauingenieurwesen am Karlsruher Institut für Technologie. Die größte Motivation war für ihn das Wahlrecht und die Reiseerleichterungen.
Die Bürgerinnen und Bürger, die den Schritt zur Einbürgerung 2021 wagten, hatten insgesamt über 81 verschiedene Nationalitäten. Die am stärksten vertretenen Nationalitäten waren türkischstämmige (145), rumänische (96) und syrische (88) Personen, gefolgt von Italien (83) und Griechenland (69). Aber auch aus Ländern wie Simbabwe, Aserbaidschan, El Salvador und Venezuela kommen die Eingebürgerten. Knapp 40 Prozent der Eingebürgerten stammen aus Ländern der Europäischen Union und profitieren dadurch in der Regel von der Ausnahme, die bisherige Staatsangehörigkeit behalten zu dürfen.
Die Antragstellerinnen und Antragsteller werden durch die Einbürgerung zu gleichberechtigten Bürgerinnen und Bürgern der Bundesrepublik Deutschland.
„Dies bringt viele Vorteile mit sich“, erklärt Landrat Bernhard. „Deutschland ist ein freiheitliches Land mit einem funktionierenden demokratischen System. Es gibt eine unabhängige Justiz und Gewaltenteilung, der Sozialstaat steht jedem Staatsbürger in Notsituationen zur Seite und das deutsche Bildungssystem eröffnet hervorragende Entwicklungschancen“. Die Eingebürgerten sind nicht nur Staatsbürger der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch Unionsbürger der Europäischen Union. Sie erhalten das Wahlrecht und das Reisen wird erleichtert. Beim Henley-Pass-Index 2022 liegt der deutsche Pass auf Platz 2.
Der Landkreis Böblingen engagiert sich im Bereich der Einbürgerungen über die rechtlich vorgeschriebenen Aufgaben hinaus. Coronabedingt waren letztes Jahr keine Einbürgerungsfeiern möglich. Diese werden ansonsten zwei Mal jährlich veranstaltet. Unter dem Motto „Landkreis Böblingen – Hier PASS ich rein!“ startete der Landkreis Böblingen 2019 eine Einbürgerungskampagne. Es wurden unter anderem eine Einbürgerungsbroschüre erstellt, der Internetauftritt überarbeitet und Informationsveranstaltungen an Schulen durchgeführt. Im Rahmen der Kampagne haben in den letzten Monaten mehr als 200 ausländische Bürgerinnen und Bürger ein Schreiben von Landrat Bernhard erhalten, in dem für die Einbürgerung geworben wird. Auf den Social Media-Kanälen des Landratsamtes werden in einer Video-Reihe regelmäßig einige der eingebürgerten Menschen vorgestellt. Darin beschreiben sie ihre Gründe und Motivation zur Einbürgerung. Außerdem berichten die Eingebürgerten, wie sie den Landkreis Böblingen erleben und was ihnen besonders gefällt. Ca. 40 Prozent der im Jahr 2021 Eingebürgerten kannten die Kampagnenarbeit des Landkreises Böblingen.
Eingebürgert werden können Ausländer, die seit acht Jahren in Deutschland ihren rechtmäßigen und gewöhnlichen Aufenthalt haben. Außerdem sind Kenntnisse der deutschen Sprache auf B1-Niveau sowie Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und ein gesicherter Lebensunterhalt notwendig. Zudem sollten keine Vorstrafen vorliegen. Die Einbürgerungsgebühr beträgt 255 Euro. Informationen zur Einbürgerung und Besonderheiten zu den Einbürgerungsvoraussetzungen können beim Landratsamt telefonisch oder per E-Mail erfragt werden. Antragsformulare für die Einbürgerung sind bei den Meldebehörden sowie auf der Webseite des Landratsamts erhältlich. Informationen und Ansprechpartner finden sich auf der Webseite des Landratsamts unter: www.lrabb.de/Auslaender_+und+Staatsangehoerigkeitswesen.