Energetische Sanierung im Baudenkmal

Frohnmühle in Weil der Stadt-Hausen als Klimahaus ausgezeichnet

bei Georg Kost

Die Frohnmühle in Weil der Stadt-Hausen wurde als Klimahaus ausgezeichnet. Foto: LRA Böblingen

BÖBLINGEN/WEIL DER STADT, 15.03.2023 (pm) – Im Rahmen eines Pressetermins wurde die Frohnmühle in Weil der Stadt-Hausen als vorbildhaftes Klimahaus ausgezeichnet. Der stellvertretende Landrat, Martin Wuttke, überreichte im Rahmen der Klimahauskampagne die Klimahausnummer an das Ehepaar Carolin und Tobias Günther. Die Kampagne ist Teil des Klimaschutzkonzepts des Landkreises Böblingen. „Tolle Vorbilder für energieeffizientes Bauen sollen sichtbar werden“, so Martin Wuttke. „Bei einem solch denkmalgeschützten Objekt sind wir besonders stolz, die Auszeichnung überreichen zu können.“

Das Klimaschutzkonzept beinhaltet Maßnahmen in vielen Bereichen, beispielsweise auch in Bezug auf vorbildhafte Bauweisen und Sanierungen. Das Gütesiegel für energetisch vorbildliche Gebäude wird seit 2017 verliehen. Es ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, kurz KEA, die dort unter der Schirmherrschaft des Umweltministeriums entwickelt wurde. Grundidee ist, dass Landkreise und Kommunen bei der Erfüllung von bestimmten Baustandards an privaten Wohngebäuden diese Auszeichnung verleihen. „Klimaeffizientes Bauen soll Nachahmer finden, deshalb wollen wir mit der Auszeichnung Motivation geben, auch in diese Richtung zu denken“, so der Umweltdezernent. Seit 2017 sind im Landkreis Böblingen 19 Häuser ausgezeichnet worden – dabei sind die beiden diesjährigen bereits enthalten: Ende Januar war ein Mehrgenerationenhaus in Holzgerlingen ausgezeichnet worden, jetzt die Frohnmühle im Weil der Stadter Ortsteil Hausen.

Eine energetische Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden sei eine besondere Herausforderung, aber kein Widerspruch, erklärte Wuttke. Ziel bei der Frohnmühle war der langfristige Erhalt dieses Baudenkmals mithilfe einer Nutzungsintensivierung, energetischer Optimierung, Verwendung nachhaltiger, trennbarer Baustoffe und Instandsetzung der Gebäudehülle sowie konstruktiver Teile des Dachtragwerks. Im Rahmen der Sanierung wurden eine Luftwasser-Wärmepumpe, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie eine Flächenheizung eingebaut. Auf dem Carport wurde über die gesamte Fläche eine PV-Anlage aufgebracht, die einen großen Teil der Energie erzeugt, die für die Versorgung der neuen Wohneinheit erforderlich ist.

„Die Frohnmühle ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Denkmalschutz und Sanierung funktionieren kann. Eine gute Wärmedämmung, erneuerbare Energien und Wärmepumpe sind auch im Baudenkmal möglich.“ So behalte ein historisches Bauwerk seinen Charakter, biete modernen Lebensraum und trage in Sachen Klimaschutz dazu bei, dass auch künftige Generationen noch eine Lebensgrundlage haben. Diesen Gesichtspunkt unterstrich auch der Weil der Stadter Bürgermeister Christian Walter, und betonte die besondere Herausforderung in der historischen Kulisse der Keplerstadt mit den vielen denkmalgeschützten Bauten; die Vorbildwirkung der Frohnmühle könne hier wegweisend sein.