BÖBLINGEN, 11.10.2022 (pm) – Der Landkreis Böblingen hat sich in diesem Jahr auf den Weg gemacht, Fairtrade-Landkreis zu werden. Um zertifiziert zu werden, benötigt der Kreis aufgrund seiner Einwohnerzahl mindestens 50 Einzelhandels- und 25 Gastronomiebetriebe, die aufzeigen, dass sie fair gehandelte Produkte im Sortiment haben.
Auch jeweils zwei Schulen, Vereine und Kirchen, die Produkte aus fairem Handel verwenden oder Bildungsarbeit zu dem Thema betreiben, sind ein Kriterium. Und genau in den letztgenannten Segmenten fehlt es noch an einigen wenigen Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Gastronomie, Vereine, Kirchen und Schulen, sind weiter aufgerufen, sich zu melden und den Landkreis auf dem Weg zum Fairtrade Landkreis zu unterstützen. Ansprechpartnerin im Landratsamt Böblingen ist Laura Kimmerle.
Nach einem ersten Aufruf im Sommer gab es schon zahlreiche Rückmeldungen von Geschäften, Restaurants, Cafés, Blumenläden, Eine-Welt-Initiativen, Schulen oder Kirchengemeinden aus dem Kreis, die die Bewerbung des Landkreises unterstützen. „Wir freuen uns über die schon bisher große Resonanz auf unseren Aufruf“, bedankt sich Martin Wuttke, Dezernent für Umwelt und Klima und stellvertretender Landrat. „Und wir sind zuversichtlich, dass wir auch die letzten noch ausstehenden freien Plätze auf der Liste füllen können, um zu zeigen, dass auch im Landkreis Böblingen gerechte Handelsbeziehungen und ein weltweit faires Miteinander wichtige Anliegen sind.“
Die Zertifizierung erfolgt im Rahmen der Kampagne Fairtrade-Towns von Fairtrade Deutschland. Über 800 Städte, Gemeinden und Landkreise zählen bisher dazu, unter ihnen Aidlingen, Böblingen, Herrenberg, Holzgerlingen, Leonberg, Sindelfingen und Weil der Stadt. Im Mai dieses Jahres hatte der Kreistag den Beschluss gefasst, dass sich auch der Landkreis Böblingen als Fairtrade-Landkreis zertifizieren lassen soll. Dafür wurde eine Steuerungsgruppe gebildet, die den Prozess begleitet. Am 10. August fand das erste Steuerungsgruppentreffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft statt, bei dem man sich zum Thema und zum weiteren Vorgehen auf dem Weg zur Zertifizierung austauschte.
Aber was ist eigentlich Fairer Handel und woher weiß man, dass ein Produkt fair gehandelt ist? Ersteres meint in erster Linie die gerechte Verteilung von Erlösen und damit verbunden die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für Erzeuger weltweit. Der Blick richtet sich aber auch auf die Nachhaltigkeit, auf einen An- bzw. Abbau, der die Umwelt schont. Verschiedene Labels wiederum belegen, dass ein Produkt fair gehandelt ist. Eine Liste der Siegel, Eigenmarken usw. findet sich online unter www.fairtrade-deutschland.de. Wer mehr Infos möchte oder Rückfragen hat, kann sich ebenfalls gern an Laura Kimmerle wenden (E-Mail: l.kimmerle@lrabb.de).