Deutliche Mehrheit für die neue Volksbank eG

bei Georg Kost

Bei der Vertreterversammlung der VR Bank Enz plus stimmten 97% der Vertreter für eine Verschmelzung. Foto VR Bank Enz plus

REMCHINGEN/PFORZHEIM/ENZKREIS, 09. 11. 2021 (pm)  – Der erste und wichtige Schritt zur Bildung der neuen Volksbank eG mit Sitz in Karlsruhe ist getan. Im Rahmen der gestrigen außerordentlichen Vertreterversammlung der VR Bank Enz plus stimmten 97 Prozent der anwesenden Vertreter der geplanten Verschmelzung mit der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden zu. Pandemiebedingt wurde die Versammlung nicht wie üblich in der Kulturhalle in Remchingen, sondern im CongressCentrum in Pforzheim durchgeführt, damit alle teilnehmenden Vertreterinnen und Vertreter der Bank auch unter den notwendigen Corona-Hygieneauflagen Platz finden.

„Wir sind sehr zufrieden und dankbar, dass sich 229 Vertreterinnen und Vertreter die Zeit genommen und zur außerordentlichen Vertreterversammlung gekommen sind“, so Jürgen Wankmüller, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Enz plus. „Wir schreiben heute Abend Geschichte. Das Votum der Vertreterinnen und Vertreter entscheidet maßgeblich über die zukünftige Entwicklung der Bank und die Leistungsfähigkeit für die Kunden und Mitglieder.“ „Wir treffen heute die Entscheidungen für die Bank von morgen, für unsere Kinder und Enkel“, ergänzt der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Reinhard Engel.

Vorstand und Aufsichtsrat der VR Bank Enz plus. Foto VR Bank Enz plus

Vorstand und Aufsichtsrat legten der Vertreterversammlung deshalb einstimmig die Beschlussempfehlung vor, mit der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden zu verschmelzen und so gemeinsam eine zukunftsgerichtete Bank zu formen. Digitalisierung, Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit sind die großen Stichworte. Um dies sicherzustellen sind Investitionen erforderlich, die sich nur für größere Banken rechnen, so Wankmüller weiter. Auch trotz der neuen Größe – die neue Bank wird eine Bilanzsumme von rund 8 Milliarden Euro und über 110.000 Mitglieder haben – will die Bank die Regionalität und Nähe zu ihren Kunden und die Mitgliederorientierung als besonderes Alleinstellungsmerkmal der Genossenschaftsbank leben. „Wir werden keine Großbank, sondern eine große Volksbank, die nah bei ihren Kunden und Mitgliedern ist. Wir sind und bleiben fest verankert in der Region“, betont der gesamte Vorstand. Grundlage sind die in 2020 gebildeten KompetenzCenter, an denen die Bank festhalten will und die sich mit der dort angebotenen Qualitätsberatung bewährt haben. Ebenso bewährt hat sich das KundenServiceCenter. Explizit lobt ein Vertreter im Rahmen der Aussprache die gute Erreichbarkeit, Freundlichkeit und Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt ist die Aussprache sehr konstruktiv und positiv. Betont wird durch die Vertreter wie wichtig es ist, dass die Bank mit den KompetenzCentern weiterhin vor Ort vertreten ist. Dazu meldet sich eine junge Vertreterin zu Wort und ruft der Versammlung zu, dass auch die junge Generation eine gute Beratung in den KompetenzCentern erwartet und sie damit bislang auch sehr zufrieden ist. Gleichzeitig seien für ihre Generation aber auch leistungsfähige digitale Angebote nötig, so die Vertreterin. „Bei uns spielt sich das Bankgeschäft vor allem im Smartphone ab“, so die junge Dame.

Geprägt wird die Aussprache auch von einem Mitglied, dessen Äußerungen zeitlich sehr ausgedehnt sind, weswegen sich in der Folge Unmut im Raum breit macht. Die souveräne Versammlungsleitung des Aufsichtsratsvorsitzenden stellt unbenommen dessen einen geregelten Ablauf sicher, so dass auch die Fragen weiterer Vertreter beantwortet werden können, beispielsweise nach der geplanten Dividendenhöhe für das Jahr 2021 oder der Einlagensicherung für Guthaben bei der Bank. In diesem Zuge avisiert die Bank, dass für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von 3 Prozent angestrebt wird.

Der positive Verlauf der Aussprache spiegelt sich auch im klaren Votum der Beschlussfassung über die geplante Verschmelzung mit der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden wider. Mit 218 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen wurde mit der sich hieraus ergebenden Zustimmung von 97 Prozent die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent klar übertroffen.

Ebenfalls mit einem klaren Votum wurden die vier Aufsichtsratsmitglieder für die neue Volksbank eG nominiert, deren Wahl von der Vertreterversammlung der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden eG durchzuführen ist. Mit Michael Eck, Walter Kopp und Alexander Essig vertreten drei sehr erfahrene Mitglieder des bisherigen Aufsichtsrats der VR Bank Enz plus die Mitglieder in der neuen Bank. Das vierte Aufsichtsratsmandat soll von Jürgen Wankmüller wahrgenommen werden, der zur Jahresmitte 2022 sein Vorstandsmandat niederlegen und danach in den Aufsichtsrat wechseln wird. „Ich stelle mich der Verantwortung, die Integration unserer Bank in das neue Haus im Aufsichtsrat zu unterstützen“, so Jürgen Wankmüller. Gleichzeitig macht der bisherige Vorstandsvorsitzende den Weg frei für seinen jüngeren Kollegen Martin Schöner, der in den Vorstand der neuen Bank berufen wird und das Privatkundengeschäft verantworten soll. Seine bisherigen Vorstandskollegen Ulf Meißner und Armin Kühn werden als Generalbevollmächtigte ebenfalls wichtige Aufgaben in der neuen Bank wahrnehmen.

Heute Abend stimmen die Vertreter der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden über eine Fusionsvorhaben ab.