“Cold case” aufgeklärt

bei Georg Kost

Symbolfoto infopress24.de

LEONBERG, 19.05.2022 (pol) – Das kriminaltechnische Mittel der DNA-Analyse und akribische Ermittlungsarbeit haben die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg in einem fast neun Jahre alten, bis dato ungeklärten Vergewaltigungsfall in Leonberg – Eltingen zu einem heute 42 Jahre alten Tatverdächtigen geführt, der am 06.05.2022 festgenommen wurde.

Am Morgen des 16.06.2013 soll eine damals 50 Jahre alte Frau von dem Tatverdächtigen aus dessen PKW heraus angesprochen worden sein. Er soll ihr angeboten haben, sie zu ihrer Arbeitsstelle mitzunehmen. Anstatt zur Arbeitsstelle soll er mit der 50-Jährigen jedoch auf einen Feldweg nahe der Gerbersheimer Straße in Eltingen gefahren sein und die Frau dort vergewaltigt haben. Die 50-Jährige konnte schließlich flüchten. Bei den anschließend durchgeführten kriminalpolizeilichen Spurensicherungsmaßnahmen konnten Spuren des zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Täters gesichert werden.
Sexualdelikte unterliegen innerhalb der Verjährungsfrist auch nach einem vorläufigen Abschluss der Ermittlungen regelmäßigen Überprüfungen. Bei einer solchen Überprüfung wurde die damals an dem Opfer gesicherte DNA-Spur mit einer im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens im Jahr 2021 bei dem 42-Jährigen erhobenen DNA-Probe im Kriminaltechnischen Institut des Landeskriminalamts Baden-Württemberg verglichen. Das Untersuchungsergebnis erhärtete nunmehr den Tatverdacht gegen den heute 42-Jährigen und die Ermittlungen in diesem Fall wurden neu aufgenommen. Hierbei konnte dem Tatverdächtigen schließlich auch das damalige Tatfahrzeug zugeordnet werden.

In Anbetracht der neu gewonnenen Erkenntnisse wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart Ende April durch das Amtsgericht Stuttgart ein Haftbefehl erlassen.

Nachdem der 42-Jährige Anfang Mai von Kräften der Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg an seiner Wohnanschrift angetroffen und vorläufig festgenommen worden war, wurde er noch am selben Tag einem Haftrichter beim Amtsgericht Stuttgart vorgeführt. Dieser setzte den Haftbefehl in Vollzug und der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

“Dieser Fall zeigt wieder einmal, dass die beharrliche und sorgfältige Arbeit der Ermittlerinnen und Ermittler im Zusammenspiel mit den modernen kriminaltechnischen Methoden auch noch Jahre später zur Klärung von Straftaten führen können”, freut sich auch Kriminaldirektorin Silke Kübler, die Leiterin der Kriminalpolizeidirektion Böblingen.