Beschäftigung leicht rückläufig mit regionalen Unterschieden

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BADEN -WÜRTTEMBERG, 24.06.2022 (pm) – Die Entwicklung der Südwestindustrie war im Jahr 2021 und damit ein Jahr nach einer der stärksten Rezessionen der jüngeren Geschichte weiter von Unsicherheiten geprägt.
Nach dem deutlichen Beschäftigungsrückgang im Jahr 2020 war auch im Jahr 2021 die Anzahl der in der Südwestindustrie beschäftigten Personen noch leicht rückläufig (−0,3 Prozent). Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes sank die Zahl der Industriebeschäftigten im Jahr 2021 in 22 der 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs gegenüber dem Vorjahr. Den stärksten absoluten Rückgang an Industriebeschäftigten verbuchte dabei die Landeshauptstadt Stuttgart (−1 800 Personen) gefolgt von dem Landkreis Göppingen (−1 700 Personen) und dem Landkreis Böblingen (−1 390 Personen). Den größten Anstieg der absoluten Beschäftigung verzeichnete der Landkreis Tübingen (+820 Personen), gefolgt von dem Landkreis Schwäbisch Hall (+670 Personen) und dem Landkreis Ravensburg (+660 Personen).

Der Landkreis Böblingen blieb wie im Vorjahr mit rund 71 610 Industriebeschäftigten im Jahr 2021 der beschäftigungsstärkste Kreis der Südwestindustrie, knapp vor der Landeshauptstadt Stuttgart (68 650 Personen). Die Landkreise Esslingen (59 200 Personen) und Ludwigsburg (57 060 Personen) lagen mit etwas Abstand dahinter. Zusammengenommen befand sich 2021 jeder fünfte Arbeitsplatz (20,0 Prozent) der Südwestindustrie innerhalb dieser vier Kreise der Region Stuttgart. Wie in den Vorjahren wiesen die Stadtkreise Heidelberg (8 200 Personen) und Baden-Baden (4 220 Personen) die geringste Anzahl an Industriebeschäftigten aus.

Die baden-württembergischen Industriebetriebe erwirtschafteten im Jahr 2021 einen nominalen Umsatz von rund 390,0 Milliarden (Mrd.) Euro und damit ein nominales Plus in Höhe von 43,3 Mrd. Euro (+12,5 Prozent) im Vorjahresvergleich. Die mit deutlichem Abstand umsatzstärkste Industrieregion im Südwesten3 war im Jahr 2021 erneut die Region Stuttgart mit Erlösen in Höhe von nominal 118,6 Mrd. Euro. Dahinter folgten die Regionen Mittlerer Oberrhein (42,5 Mrd. Euro) und Heilbronn-Franken (36,9 Mrd. Euro). Zusammengenommen erwirtschafteten diese drei Regionen knapp über die Hälfte (50,8 Prozent) des baden-württembergischen Industrieumsatzes. Die Region mit den niedrigsten Industrieumsätzen war 2021 zum zehnten Mal in Folge die Region Hochrhein-Bodensee (16,1 Mrd. Euro). Alle Regionen der Südwestindustrie verbuchten 2021 ein nominales Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr, was allerdings zu einem großen Teil auf die Preisanstiege zurückzuführen war. Die größten absoluten Anstiege bei den Umsätzen im Vorjahresvergleich verzeichneten die Regionen Stuttgart (+18,0 Mrd. Euro bzw. +17,8 Prozent)4, Rhein-Neckar (+4,0 Mrd. Euro bzw. +14,3 Prozent) sowie Neckar-Alb (+3,0 Mrd. Euro bzw. +16,7 Prozent).

Die Südwestindustrie erzielte im Jahr 2021 ein deutliches Plus bei den Auslandsumsätzen mit 31,1 Mrd. Euro (+16,4 Prozent) im Vorjahresvergleich auf insgesamt 221,0 Mrd. Euro. Infolgedessen erreichte die Exportquote mit 56,7 Prozent einen neuen Höchstwert. Im Hinblick auf den Auslandsumsatz weist die Region Stuttgart traditionell das größte Exportvolumen der Südwestindustrie auf. Im Jahr 2021 verbuchte die Region einen deutlichen Anstieg des Auslandsumsatzes im Vorjahresvergleich um nominal 16,3 Mrd. Euro (+24,5 Prozent) auf 83,0 Mrd. Euro und erreichte mit einer Exportquote von 70,0 Prozent einen neuen Höchstwert. Mit weitem Abstand folgte die Region Mittlerer-Oberrhein mit einem Zuwachs des Auslandsumsatzes um nominal 0,8 Mrd. Euro (+3,5 Prozent) auf ein Volumen von 21,9 Mrd. Euro und eine Exportquote von 51,5 Prozent. Zu den Regionen mit den geringsten Auslandsumsätzen zählten die Region Hochrhein-Bodensee, die im Geschäft mit den Auslandskunden im Vorjahresvergleich ein Plus von nominal 1,0 Mrd. Euro (+14,2 Prozent) auf insgesamt 8,2 Mrd. Euro und damit eine Exportquote von 51,1 Prozent erzielte, sowie die Region Nordschwarzwald, die bei einem Anstieg der Auslandumsätze von 1,4 Mrd. Euro (+19,8 Prozent) auf insgesamt 8,2 Mrd. Euro eine Exportquote von 42,0 Prozent verzeichnete.