ENZKREIS, 09.02.2021 (pm) – Am 14. Februar ist Valentinstag – aber auch „One Billion Rising“-Tag. Die „One Billion Rising-Kampagne“ (kurz: OBR) ist eine weltweite Kampagne, bei der sich Frauen stark machen für den Schutz vor Gewalt, für Antidiskriminierung und Gleichberechtigung. Da Demonstrationen und Protestzüge in diesem Jahr Corona-bedingt nicht möglich sind, ruft das OBR-Team Maulbronn – Silvia Brähler, Rebecca Haalboom, Claudia Hermsen und Friederike Keitel – diesmal dazu auf, sich am Sonntag, 14. Februar, am sogenannten „Stillen Protest“ zu beteiligen. „Mit feuerfarbenen, also zum Beispiel orangenen, pinken oder roten Laken oder Schildern, mit oder ohne Schriftzug, die in oder aus den Fenstern hängen, wollen wir den ganzen Tag symbolisch auf die Situation von Frauen und Kindern hinweisen, die weltweit und auch hier bei uns unter häuslicher, sexualisierter und psychischer Gewalt leiden“, erklärt Friederike Keitel.
Alle Bewohnerinnen und Bewohner des Enzkreises sind dazu aufgerufen, mitzumachen und das eigene Umfeld auf die Kampagne und ihre Ziele aufmerksam zu machen. „Sagt es weiter, teilt Fotos von Euren Aktivitäten auf den Sozialen Medien“, fordert Keitel auf.
Unterstützt wird die gesamte Aktion von der Gleichstellungsbeauftragten des Enzkreises, Kinga Golomb. Sie sagt: „Trotz der weltweiten Betroffenheit ist uns vor allem der Blick auf die lokale Ebene wichtig. Auch im Enzkreis gibt es Frauen, die von Gewalt bedroht sind.“
Schon vor der Corona-Pandemie sind laut Golomb die Fallzahlen häuslicher Gewalt jährlich gestiegen. Allein 2019 wurden in Baden-Württemberg über 13.000 derartige Fälle statistisch erfasst. „Durch die aktuelle Krisensituation sind vielerlei Faktoren hinzugekommen, die die Problematik verschärfen“, verdeutlicht Golomb. Familien, die auf engem Raum zusammenleben, durch Homeoffice oder Kurzarbeit mehr Zeit zuhause verbringen als üblich, dabei von Zukunftsängsten infolge finanzieller Einbußen geplagt sind und gleichzeitig noch die Kinderbetreuung stemmen müssen, seien in mehrfacher Hinsicht belastet. All das könne dazu führen, dass Gewalt in der Partnerschaft oder auch gegenüber den Kindern steigt und die Hemmschwelle bei häuslicher Gewalt sinkt.
„Es ist uns daher ein großes Anliegen, auf diese Problematik hinzuweisen und uns im Rahmen von One Billion Rising mit betroffenen Frauen zu solidarisieren. Sie müssen erfahren, dass sie nicht allein sind. Sie bekommen Hilfe in unseren Fach- und Beratungsstellen“, betont Kinga Golomb abschließend. Die Gleichstellungsbeauftragte folgt daher gemeinsam mit dem OBR-Team Maulbronn gerne dem Ruf von One Billion Rising und dem diesjährigen Jahresmotto: “Rising Gardens – Rising für Women and Mother Earth”. Das Symbol der „Blühenden Gärten“ soll daran erinnern, dass die Menschen alles dafür tun sollten, die Erde in ihrer gesamten Schönheit zu schützen.