Als Erwachsener das erste Instrument lernen

bei Georg Kost

Zum Schnuppernachmittag hatte der Musikverein Steinegg eingeladen. Foto infopress24.de

NEUHAUSEN – STEINEGG, 04.02.2019 (rsr) – Saxophon, Trompete, Tuba, Tenorhorn oder Klarinette: Der Musikverein Steinegg ist auf der Suche nach Mitgliedern, die Lust haben, ein Blasinstrument zu lernen. Dazu hat der Verein um seinen Vorsitzenden Tilo Köppe am Sonntag zu einem Schnuppernachmittag in den Pallottisaal eingeladen. Hier konnten sich Interessenten, egal welchen Alters beraten lassen. Jeweils im zweijährigen Rhythmus lädt der 1971 als Musikverein Feuerwehrkapelle gegründete Verein zu dieser Informationsveranstaltung ein.

Es ist eine Maßnahme im Kampf gegen den Mitgliederschwund. Aktuell zählt das Blasorchester 31 Musikerinnen und Musiker. Im Frühjahr 2014 sucht der Musikverein erstmals auf diesem Weg nach musikbegeisterten Menschen, insbesondere im schon etwas fortgeschrittenen Alter.
Heraus kam die erste Ü30-Bläsergruppe mit acht Musikerinnen und Musikern. Nach nur zwei Jahren waren die Ü30’ler dann so weit und vier von ihnen spielen seitdem im Hauptorchester des Musikvereins Steinegg.
Auch die zweite Ü30-Gruppe, die im Sommer 2016 begann, brachte inzwischen fünf neue Musiker*innen für das Vereinsorchester hervor. Eine Maßnahme also, die bislang erfolgreich war.

Tilo Köppe hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass die Ü30-Bläser von Anfang an gemeinsam musizieren. Der Unterricht beim Instrumentenlehrer erfolgt darüber hinaus nach Möglichkeit in kleinen Gruppen von zwei bis drei Schülern. Diese Vorgehensweise führt zu einer steilen Lernkurve, und Spaß macht es dazu auch noch, erklärt Köppe. Obendrein eigne sich die Ausbildung bei den Ü30-Bläsern für Anfänger, ebenso wie für Quer- und Wiedereinsteiger. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.
Überhaut entdecken immer mehr ältere Menschen die Musik für sich, urteilen Experten. In der Regel können alle Instrumente erlernt werden. Wenn also jemand den Wunsch hat, Tuba zu lernen, soll er dies tun, hierzu sei es nie zu spät. Dabei wird von Tilo Köppe hervorgehoben, dass das Erleben von Gemeinschaft etwas Besonderes ist. Wir als Musikverein Steinegg dürfen nicht auf den Nachwuchs warten, so Köppe weiter. Daher sei es unumgänglich, sich mit neuen Wegen zu präsentieren. Ein Verein, wie der Musikverein Steinegg muss im Gegensatz zu früheren Zeiten froh sein, wenn Kinder und Jugendliche ihre Zeit für den Verein zur Verfügung stellen. Erschwerend kommt hinzu, dass man in einem kleinen Dorf wie Steinegg mit unter 1000 Einwohner keine großen Ressourcen vorzuweisen hat. Auch deshalb habe man die Idee der Ü30-Bläsergruppe entwickelt.
Für Tilo Köppe und seine Musiker bleibt jetzt abzuwarten, was im Nachgang zum Schnupppernachmittag in den nächsten Wochen daraus wieder entsteht.

Musikverein Steinegg  <